Übergangsfrist eingefordert
Kfz-Innung kritisiert den Förderstopp für E-Autos scharf
Kreis Konstanz. Am Samstag wurde bekannt, dass die staatliche E-Auto-Förderung endet. Förderungen gab es dann nur noch für bis Sonntag eingehende Anträge. Aber wie soll das innerhalb einem Tag funktionieren und das noch an einem Wochenende? Außerdem lassen sich solche Anträge erst bei Zulassung und nicht schon bei Fahrzeugbestellung stellen, fragt Hansjörg Blender als Kreishandwerksmeister und Pressesprecher der Kfz-Innung.
„Wir sind entrüstet über diesen abrupten Förderstopp“, fasst Hansjörg Blender zusammen. Der Innungsverband vertritt die Interessen der über 300 Kfz-Meisterbetriebe in der Region und deren Kunden. Dass ein Ende kommen würde, sei klar gewesen. Aber ein solch plötzlicher Stopp während eines Wochenendes sei unverständlich, kritisiert Blender stark.
„Was man verspricht, muss man auch halten“, so Hansjörg Blender. Wenn man dies nicht tue, verliere man das Vertrauen. Im Besonderen, wenn man nun mit dieser Aktion fehlende Gelder durch eine nicht rechtssichere Finanzplanung selbst verursacht habe.
Seit Jahren forderte das Kfz-Gewerbe im Interesse derer Kunden eine Antragstellung bei Fahrzeugbestellung und nicht erst bei Zulassung. Nun gibt es noch viele Kunden, deren neuen Elektroautos noch nicht ausgeliefert wurden oder erst in den Werken bestellt wurden. Diese können somit am Wochenende nicht zugelassen und kein Umweltbonus ausbezahlt werden.
Das Kfz-Gewerbe fordert zumindest angemessene Übergangsfristen oder eine Kulanzregelung für bis zum 16. Dezember 2023 bestellte Fahrzeuge. „Versteht uns Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, trotz eines in der letzten Woche geführten Gespräches mit dem Präsidenten des Kfz-Gewerbes Arne Joswig nicht? Will er uns nicht verstehen oder sind ihm unsere Kunden schlichtweg egal?“, so Obermeister der Kfz-Innung BHS Paulo Rodrigues. Gerade Kunden mit geringem Budget, welche im Vertrauen auf eine Weiterführung der E-Auto-Förderung für Ende 2023 oder 2024 ein neues Fahrzeug bestellt hätten, sei eine verlässliche Kalkulation wichtig. Wer so handle, schade dem Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen vollelektrischen Pkw bis zum Jahr 2030 auf Deutschlands Straßen. Und mit einer solchen Hauruck-Aktion rette man auch nicht seinen Haushalt. Wer handle wie Minister Habeck und nicht an die betroffenen Bürgerinnen und Bürger denke, habe das Vertrauen in eine verlässliche Politik erheblich beschädigt.
Quelle: Kfz-Innung, Sandra Bossenmaier
Autor:Presseinfo aus Singen |
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