Gesundheitstag soll früh falsche Gewohnheiten angehen

KFZ-Azubis trainieren ihre Gesundheit von später

Singen. Die Kfz-Innung Bodensee-Hochrhein-Schwarzwald und die IKK-classic ziehen seit Jahren gemeinsam mit den Fachlehrern der Fahrzeugtechnik an der Hohentwiel-Gewerbeschule Singen an einem Strang: Ziel ist es, den angehenden Kfz-MechatronikerInnen gleich im ersten Ausbildungsjahr gesunde Tipps für Beruf- und Privatleben mit auf den Weg zu geben.

Denn „Wenn sich falsche Gewohnheiten erst einmal eingeschlichen haben, ist es schwerer, diese wieder zu verändern. Da macht es Sinn, den jungen Leuten gleich zum Start ins Berufsleben viele gute Tipps mit auf den Weg zu geben“, so Jürgen Schleicher, IKK-Bevollmächtigter für das Handwerk. Nach Gesundheitsmessungen geht es in den Workshops Bewegung, Sucht und Ernährung sehr praxisnah zu. Innungsvertreter und Experten ergänzen mit eigenen Erfahrungen, die die Nachwuchskräfte ebenfalls zum Nachdenken bringen. „Es ist uns wichtig, unseren Azubis ein gesundes Rüstzeug anhand zu geben für ein möglichst gesundes Leben und Freude an ihrer Arbeit. Denn es zählt immer der ganze Mensch!“ betont Innungsobermeister Paulo Rodrigues.

Schon bei den Gesundheitsmessungen kam es zu ersten AHA-Momenten. Bei Körperfettanteil, Blutdruck, Lungenvolumen und Griffstärke zählt nicht allein der muskulöse Körperbau. Referentin Conny Riesterer gab dann im Bewegungsworkshop Tipps, mit welchen Übungen oder Sportarten man einen Ausgleich zu körperlichen Belastungen herstellen und sich fit halten kann. Damit es gerade bei der Arbeit und etwa in der Reifenwechsel-Saison gar nicht erst zu Fehlhaltungen kommt, zeigte sie anschaulich, wie man durch die richtige Bewegungsweise vorbeugen kann: „Hebt man mit richtiger Haltung und geradem Rücken ein Teil mit 20 Kilo hoch, so wirkt dies auf die Bandscheiben mit einem Gewicht von 75 Kilo. Verhält man sich falsch und hebt mit rundem Rücken, so beträgt die Belastung für die Bandscheiben 375 Kilo!“ Auch hier war wieder das eigene Ausprobieren wichtig, ebenso die Hinweisblätter mit kurzen, einfach umsetzbaren Übungen für zwischendurch bei anderen Belastungen im Arbeitsalltag.

Agieren mit einer präparierten „Rauschbrille“ und der eindrückliche Bericht eines Mannes, der offen über sein Hineinschlittern in die Sucht und das schwere Herauskommen berichtete, zeigte, wie gefährlich der leichtfertige Umgang mit allen Formen von Suchtmitteln ist. Und wie wichtig es ist, sich frühzeitig Hilfe zu holen, evtl. auch über den Arbeitgeber. Appetit machte anschließend das Thema „Selbstbestimmt und genussvoll zur gesunden Ernährung“.

„Auch hiermit wollen wir unseren Azubis Tipps und Alternativen zur Imbissbude um die Ecke aufzeigen“, erklärte Innungsgeschäftsführer Harald Liehner, dem wie allen Ausbildern und Fachlehrern das Wohl der Nachwuchskräfte am Herzen liegt. „Unser aller Engagement, sie in ihrer Gesundheit zu unterstützen, ist es - nicht nur an diesem Aktionstag - immer wert!“