Volkstrauertag in Singen auch für Verfolgte und Verachtete
Keine Garantie für Frieden

Gemeinsam mit der Abordnung der Reservistenkameradschaft legte OB Häusler den ersten Kranz am Mahnmahl für die Gefallenen der Weltkriege nieder. | Foto: Gemeinsam mit der Abordnung der Reservistenkameradschaft legte OB Häusler den ersten Kranz am Mahnmahl für die Gefallenen der Weltkriege nieder. swb-Bild: of
  • Gemeinsam mit der Abordnung der Reservistenkameradschaft legte OB Häusler den ersten Kranz am Mahnmahl für die Gefallenen der Weltkriege nieder.
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Singen (of). Rund 150 Personen würdigten am Sonntag den Volkstrauertag im Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege und auch aller weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen seither. OB Bernd Häusler verwies in seiner kurzen Ansprache darauf, dass der Friede und die Einheit in Europa derzeit durchaus gefährdet sei durch aktuelle nationalistische und auch rechtsradikale Strömungen, auch. Er sei freilich ein Privileg, dass es in Mitteleuropa seit 70 Jahren keinen Krieg mehr gegeben habe, das man gar nicht genug schätzen könne. Ihn beschleiche aber das Gefühl, das die Stimmen derjenigen, die in der heutigen Welt von Krieg, Vertreibung und Verfolgung erzählen, könnten, nämlich die Menschen in der Ostukraine, die Kinder in Alleppo, die Frauen im Südsudan, von manchen in der Welt gar nicht gerne gehört würden. Dass es so bleibe, dass eine Mehrheit die Lehren aus diesen Kriegen verstehe, dazu brauche es diesen Tag als einen Tag des Gedenkens, Nachdenkens und Innehaltens.

Antje Rehling und Julia Birt vom Friedrich Wöhler Gymnasium, die die Gedenkrede hielten, unterstrichen eindrücklich, dass es keine Garantie für Frieden gebe.

„Auch heute werden wieder Hoffnungen geschürt“, bemerkten die beiden angesichts der aktuellen Gespräche im Frieden und Waffenstillstand zum Beispiel für Syrien. Die großen Nationen wie Russland und die USA seien ihrer Meinung nach jedoch hier nur ein Zweckbündnis eingegangen,

Es sei in der aktuellen Flüchtlingshilfe nicht viel geschehen, denn die Situation in den Ländern, aus denen die Flüchtlinge kämen, habe sich trotz aller diplomatischen Verhandlungen nicht viel getan, weil die Verhandlungspartner eher an die Sicherung der Verhältnisse in ihren eigenen Ländern bedacht seien. Das Leben solle man sich wie eine Sanduhr vorstellen. Mit dem Volkstrauertag gedenke man dem Sand im unteren Teil der Sanduhr. Aus den Fehlern der Vergangenheit sollte man lernen können, doch auch mit der Zeit im oberen Teil der Sanduhr sehe es derzeit nicht gerade gut angesichts all er Krisen, die immer näher an uns heranrückten.

"Wir trauern auch um die Opfer von Kriegen und Bürgerkriege dieser Tage, hob Norbert Launer von der Reservistenkameradschaft in seiner Rede hervor. „Wir trauern auch um die, die Opfer von Hass und Fremdenfeindlichkeit geworden sind“ ergänzte dazu Gabriele Haunz, die Leiterin des Orchesters des Hegau-Gymnasiums, die schon seit vielen Jahren dies Veranstaltung begleitet.

Niedergelegt wurden anschließen Kränze am Mahnmal der gefallenen Soldaten, den Gräbern der in Singen umgekommenen Zwangsarbeiter, und am Gedenkstein für die Verfolgten und Opfer des Nazi-Regimes, wo auch das Lied der „Moorsoldaten“ gesungen wurde.

Mehr Bilder von der Gedenkfeier gibt es unter Bilder.wochenblatt.net

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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