Gestaltungsbeirat übt klare Kritik
Keine Chance für Bauvorhaben in der Alemannenstraße
Singen. Kaum ein gutes Haar gelassen hat der Gestaltungsbeirat an einem Bauvorhaben in der Singener Alemannenstraße, Kreuzung Ringstraße. Ein markantes Eckgebäude, in dem früher eine Gastronomie untergebracht war, soll zu einem Mehrfamilienhaus mit fünf Geschossen und elf Wohneinheiten erweitert werden. Doch aus dem Plan wird nun erstmal nichts werden.
Dabei spielte für die Beiräte eine große Rolle, dass das bestehende Gebäude nach der Erweiterung nicht mehr wiedererkennbar sei. Das Eckgebäude sei bei seiner Erbauung richtig angelehnt worden, sagte Günter Hermann. "Das bestehende Gebäude ist anständig." Er prophezeite, dass der Anbau den Charakter der Gegend verändern würde.
Leonhard Schenk sah in dem bestehenden Gebäude "einen wertvollen, historischen Moment für die Stadt Singen". Es spreche nichts dagegen, das Gebäude zu erhalten. Ein Neubau müsse hingegen mindestens dessen Qualität haben. Doch vermisse er eine klare Idee. "Ein Neuanfang wäre vielleicht ein guter Trick", meinte er.
Werner Wohlleber kritisierte seinerseits die große Baumasse mit "bis zu fünf Geschossen" und die beinahe komplette Versiegelung des Grundstücks. Auch an den geplanten 13 Stellplätzen meldete er Zweifel an. "Das Gesicht des Hauses sind die Stellplätze", sagte er. Sie seien das Erste, was Fußgänger sehen. Selbst die Fassadenbegrünung - geplant waren hängende Pflanzen - stieß auf Kritik. "Ich halte das für unrealistisch", sagte Almut Henne. Sie kritisierte ebenfalls die vollständige Versiegelung, die keinen Platz für Begrünung zulasse.
Klare Worte fand Oberbürgermeister Bernd Häusler. "So können wir mit dem Projekt nicht weiterarbeiten." So würde er das Vorhaben nicht in den Gemeinderat bringen. Auch er sah ein Neuanfang als beste Möglichkeit: "Neue Chance, auf Reset, nochmal neu beginnen."
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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