Kein Streichkonzert beim Dorfplatz
Hilzingen (mu). Planungen, Vorschläge und Entwürfe bestimmten die Hilzinger Gemeinderatsrunde auch in der Sitzung vergangene Woche. Das Thema Ortskernsanierung verschlingt Zeit und Kraft, und stand zwischendurch gar auf der Kippe.
Denn nach den Berechnungen der projektbegleitenden STEG (Stadtentwicklung GmbH) würden bei der neuen Platzgestaltung zwischen Schule und Rathaus lediglich Zuschüsse in Höhe von 500.000 Euro fließen - bei veranschlagten Gesamtkosten von rund 2,1 Millionen Euro. »1,6 Millionen Euro können wir uns nicht leisten«, warf Ratsherr Bernhard Hertrich dazwischen. Schließlich stünden neben dem geplanten Vereinshaus, dem neuen Feuerwehrhaus, der Schule, der Hallensanierung in Weiterdingen und der Rathaussanierung weitere wichtige Projekte auf der Agenda. Deshalb empfahl Hertrich dem Planungsbüro Faktor Grün, noch einmal kräftig den Rotstift anzusetzen. Dieser Vorschlag stieß im FDP-Lager auf wenig Gegenliebe. Rainer Guggemos: »Ich möchte die hohe Qualität des Platzes nicht wegen 200.000 Euro opfern«. Denn seit über 40 Jahren sei in diesem Bereich nichts mehr gemacht worden. Auch Andreas Wieser warnte vor einem Streichkonzert, sonst »zerreden wir unsere eigene Grundkonzeption«.
Bürgermeister Rupert Metzler erinnerte an die Vorgaben des Regierungspräsidiums für die Aufnahme in das Landessanierungsprogramm, das einen »massiven Bedarf an der Aufwertung der Ortsmitte« forderte. Zudem hätten die Bürger in einem Beteiligungsprozess das Konzept mit erstellt. Abschließend betonte Metzler, allen Beteiligten sei von Anfang klar gewesen, dass die Ortskernsanierung Geld koste. Bei der spontanen Abstimmung entschieden 13 Räte mit »Ja« für die Gestaltung des Dorfplatzes nach dem vorgegebenen Konzept, zwei stimmten mit »Nein«, und vier enthielten sich. Eindeutig fiel das Votum für einen Brunnen vor dem Rathaus aus, doch die alten Bäume entlang dem Schulparkplatz müssen laut Konzept geopfert werden. Die Zeitschiene sieht den Baustart im Jahr 2017 vor; die Mittel des Förderprogrammes stehen noch bis 2022 zur Verfügung.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
Kommentare