Leserbrief von Fritz Jost aus Orsingen
Kein Feind - sondern Windkraftgegner

Singen. Zum derzeit kontrovers in der Region diskutierten Thema Windkraft wird uns geschrieben:

»Herr Fiedler vom Wochenblatt bezeichnet die Winddkraftgegner, und somit auch mich, pauschal als Windkraftfeinde. Ich bin kein Windkraftfeind. Ich halte es mit der Landesregierung, dass Windräder dort gebaut werden sollen, wo es genügend Wind hat, denn sonst schaden wir bloss der Natur. Bei uns im Süden haben wir zu wenig Wind. Die Windhöffigkeit wird überschätzt, vermutlich nur um die EEG-Beiträge einkassieren zu dürfen, welche wir Strombezüger ja bezahlen.

Erstaunlich ist, dass die Schweizer am Chroobach mit geringerer Windhöffigkeit rechnen, als die Hegauwind am Kirnberg, obschon beide auf den Mastenmessungen auf dem Schienerberg basieren. Der Ertrag über bewaldeten Gebieten ist geringer als über glatten Flächen, wie zum Beispiel über dem Meer.

Wir brauchen als Ersatz für bisherige Kraftwerke nicht Strom, wenn es dann mal wieder windet, sondern wir brauchen Grundlaststrom, also regelmässig. Hier im Süden haben wir mehr Sonne als anderswo in Deutschland. Unsere Stärke wäre darum die Produktion von Solarstrom.

Herr Fiedler, es wäre Ihre Aufgabe, zu recherchieren und Unstimmigkeiten aufzudecken. Ein guter Journalist kennt zudem den Unterschied zwischen Bericht und Kommentar und macht keine Vermischung.

Die Solarkomplex betreibt in Sankt Georgen im Schwarzwald seit wenigen Jahren ein Windrad. Legen Sie doch hier mal die Ergebnisse seit der Inbetriebnahme offen. Die Zahlen sind ja öffentlich. An was liegt es, dass Sie darüber noch nicht berichtet haben? Etwa an der Farbe der Zahlen«

Fritz Jost, Orsingen

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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