Auch vier Singener bei Landtagspräsidentin Mutherem Aras
Jenische Delegation besucht Landtag
Singen. Jenische Delegation besucht Landtag Eine Delegation Jenischer besuchte kürzlich den Landtag in Stuttgart und wurde dabei auch von Landtagspräsidentin Muhterem empfangen. Aus Singen, wo die Jensichen überdurchschnittlich stark ansässig sind, gehörten gleich vier Mitglieder der Delagation an. Bei dem Gespräch ging es um die kulturellen und sozialen Perspektiven für die Jenische Bevölkerungsminderheit, die seit Jahrhunderten unter Ausgrenzung leidet.
Dirk Oehle, Stadtrat aus Singen und Mitglied der Delegation wertet das Gespräch als wichtiges Zeichen der Politik: „Wir freuen uns, dass die Lantagspräsidentin uns empfangen hat und Respekt für die Jenische Volksgruppe hat. Das zeigt, dass die Jenischen zur Gesellschaft dazugehören wie jede andere Gruppierung auch“, so Oehle.
Der Besuch wurde von Alexander Flügler für den Jenischen Bund Baden-Württemberg organisiert. Auch Flügler zeigte sich erfreut über das offene Ohr der Landtagspräsidentin. „Wir Jenischen wurden lange genug versteckt gehalten, jetzt bekommen wir endlich die Chance, uns in die Mehrheitsgesellschaft zu integrieren.“ Ihm sei vor allem wichtig, dass junge Jenische eine berufliche und soziale Perspektive bekämen. Flügler wies in diesem Zusammenhang darauf hin, wie wichtig den Jenischen in Baden-Württemberg ein eigenes Kulturzentrum zur Bewahrung ihrer Sprache und Tradition sei. „Wir sind hier zuhause, wir wollen nun auch ein Zuhause für unsere Geschichte und Identität.“, so Flügler.
Auch Venanz Nobel vom internationalen Kulturverein schäft qwant pflichtet Flügler bei: „Es ist gut, dass in Deutschland jetzt auch erkannt wird, das Handlungsbedarf besteht.“ Die Jenischen, die über Jahrhunderte ausgegrenzt und unter den Nationalsozialisten verfolgt wurden, streben auch in Deutschland die offizielle Anerkennung als nationale Minderheit an. In der Schweiz erfolgte dieser Schritt bereits vor 2 Jahren.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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