Verabschiedung von 201 Auszubildenden bei der HGS
Jedem Abschied wohnt ein Zauber inne

HGS Verabschiedung | Foto: Die ausgezeichneten Schüler der HGS mit Schulleiter Stefan Fehrenbach (rechts). swb-Bild: bg
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Singen. Hätte Hermann Hesse heuer der Verabschiedungsfeier von immerhin 201 Auszubildenden an der Hohentwiel-Gewerbeschule Singen (HGS) letzten Freitag beigewohnt, gäbe es vielleicht auch nachdenkliche Zeilen des Dichters über das Abschiednehmen.

So erinnerte Schulleiter Stefan Fehrenbach, selbst gelernter Werkzeugmacher, alle Absolventen in der voll besetzten Mensa zunächst daran, wie sie in ihrer Lehre Schritt für Schritt Verantwortung im Betrieb übernommen hatten und dann mit Stolz auf die geleistete Arbeit und zufriedene Kunden blicken konnten. „Heute ist Zahltag für eure Motivation und euer Engagement“, so der sichtlich stolze Schulleiter, der 34 Absolventen belobigen konnte, die ihre Berufsschulabschlussprüfung mit einer Note besser als 2 bestanden haben. 15 Schüler, die im Notenschnitt sogar besser als 1,5 waren, bekamen zudem einen Buchgutschein als Preis überreicht – „aus lokalem Handel“.

Applaus der ganzen Mensa gab es insbesondere auch für Zerspanungsmechaniker Daniel Sailer aus Tengen, der seine Prüfung theoretisch und praktisch als Schulbester mit „Sehr gut“ abschloss, gestützt auf seine Ausbildung beim ehemaligen Georg Fischer Giessereiwerk, seit Nikolaus 2018 nunmehr Fondium Giesserei Werk Singen. Sein Erfolgsgeheimnis? Vor allem „Mitdenken“, so Sailer.

Festredner Elmar Häusler, bis 2018 legendärer Ausbildungsleiter der IHK und der HGS „als einer der besten, innovativen Berufsschulen“ über Jahrzehnte eng verbunden, erinnerte an Früchte gemeinsamer Arbeit, so der Mitwirkung bei der Neuordnung der Metall- und Elektroberufe, der Umsetzung des bundesweit einmaligen Projekts Maschinen- und Anlageführer als schulische Bildungsmassnahme mit erweitertem Praxisanteil sowie der weitsichtigen, erfolgreichen Einführung des neuen Berufes Mechatroniker in der Industrie.

Häusler sieht in den jungen Fachkräfte nun „positive Botschafter unseres Dualen Systems, um die uns andere Länder beneiden – die Wirtschaft sucht sie händeringend, wir brauchen sie!“ Er wünscht sich „noch mehr junge Damen in den gewerblich-technischen Berufen“, ermutigte die Absolventen, auch zukünftig alle Möglichkeiten der Weiterbildung und spezieller Weiterqualifizierung zum Techniker, Meister, technischen Betriebswirt zu nutzen, sieht gerade dual ausgebildete Fachkräfte „auf dem Königsweg zum Start in den Beruf“, warnte vor unüberlegtem „Verlegenheitsstudium“ und lobte nicht zuletzt die Ausbilder in den Betrieben und die Lehrkräfte an der HGS für ihren wichtigen Einsatz zugunsten des Nachwuchses.

Schulleiter Fehrenbach bedankte sich sowohl bei seinem Stellvertreter Stephan Glunk und Marco Falke für deren Arbeit rings um die Prüfung als auch für die „sensationelle, stabile Zusammenarbeit“ mit Häusler, dem er als „Ausbildungsturbine“ zum Dank einen AGS-Stirling-Motor überreichte, angetrieben vom Dampf eines heißen Kaffeebechers.

Die lockere, ungezwungene Verabschiedung endete mit einem Getränk und einer Brezel im jeweiligen Klassenverband – die Brezelform erinnerte manche wohl an das Duale System von Betrieb und Berufsschule, vielleicht aber auch an die enge Verbindung von Abschied und Anfang.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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