Häusler zieht positive Bilanz beim Neujahrsempfang
»In Singen geht was«
Singen. Bei seinem vierten Neujahrsempfang als Oberbürgermeister Singens konnte Bernd Häusler am Freitag in der nicht ganz voll besetzten Stadthalle zu recht verkünden »in Singen geht was«. In seiner gut dreijährigen Amtszeit hat er zahlreiche Baustellen in der Stadt auf die Agenda gesetzt und zu einer Entscheidung gebracht. Häusler nannte in einer umfassenden, aber wenig brisanten Rede, hierbei etwa die transparenten bürgernahen Entscheidung zu Herz-Jesu-Platz und das Einkaufszentrum. Derzeit liefen mit ECE noch Teilverhandlungen, etwa zum städtebaulichen Vertrag, der etwa 100 Seiten umfasse. Der Rathauschef rechnet, damit dass nach der Sommerpause der Satzungsbeschluss gefasst werden könne.
Selbst in Sachen Conti zeigte sich Häusler optimistisch, dass obwohl derzeit noch eine Handvoll Bewohner darin wohnte, im Mai mit dem Abbruch begonnen werden könne. Singen, das mit 47.500 Einwohnern stetig wachse, sei sich seiner sozialen Verantwortung bewusst. Am Kunsthallenareal werde etwa die Baugenossenschaft Oberzellerhau 61 der 90 dort geplanten Wohnungen übernehmen und als Mietwohnungen anbieten. Wie beim Wohnungsbau gebe es auch wieder Baugrundstücke in Singen. In Bohlingen seien 40, auf dem ehemaligen Schnaidholzsportplatz 31 und durch einen privaten Investor in Überlingen am Ried 19 Bauplätze in Planung, doch gebe es bei der Stadt Singen alleine 320 Interessenten für Einfamilienhäuser.
Häusler verschwieg beim Neujahrsempfang auch nicht, dass es in 2017 in Singen nicht weniger Baustellen geben würde. Auch müsse, wer in der Stadt lebe, neben den Vorzügen auch die Nachteile wie Verkehrsbelastungen in Kauf nehmen. Klar Stellung bezog er auch zur Nordstadtversorgung, auch wenn dies zu heftigen Diskussionen führen werde, müsse diese verbessert werden. Denkbar seien Standorte an der Bruderhofstraße oder an der Kleingartenanlage neben der Nordstadtsparkasse.
Keine Versprechungen konnte Häusler bezüglich Hallenbad machen, denn die Stadt verfüge derzeit nicht über die finanziellen Mittel um die fünf Millionen Euro für eine Sanierung und 10 – 15 Millionen Euro für eine Erweiterung aufbringen zu können.
Zum Thema Flüchtlinge bilanzierte Häusler einen Rückgang der Flüchtlingszahlen von über 1.000 auf aktuell 700 in Singen. Die Zelthalle, in der derzeit noch 80 Flüchtlinge, untergebracht seien, würde im April/Mai abgebaut werden können.
Zum Schluss rief der Singener Rathauschef zu einer verantwortlungsvollen Wahlentscheidung auf, denn »eine Denkzettelwahl könne auch in die Hose gehen«. Und Singen wie Deutschland profitiere von einem seit 72 Jahren friedlichen und wirtschaftlich starken Europa.
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- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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