SchülerInnen in Singens Partnerstadt flechten Tarnnetze zum Schutz
In die Keller wegen Fliegeralarm

Tarnnetze | Foto: SchülerInnen in Singens Partnerstadt flechten inzwischen Tarnnetze, um sich vor drohenden Luftangriffen besser schützen zu können. Alleine am Montag gab es zwei Fliegeralarme. swb-Bild: Julia Tutovskaya
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  • Foto: SchülerInnen in Singens Partnerstadt flechten inzwischen Tarnnetze, um sich vor drohenden Luftangriffen besser schützen zu können. Alleine am Montag gab es zwei Fliegeralarme. swb-Bild: Julia Tutovskaya
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Singen. Die Singener Partnerschaftsbeaufragte Dr. Carmen Scheide schickte dem Wochenblatt Bilder aus der ukrainischen Partnerstadt Kobeljaki, die sie von ihrer Kontaktperson Julia Tutovskaya in der Schule dort erhalten hatte: Kinder und Jugendliche knüpften dort in der Schulturnhalle Tarnnetze, um sich vor möglichen Angriffen zu schützen. Alleine am Montag mussten die Kinder zweimal in den Keller flüchten: Fliegeralarm – zum Glück noch ohne Bombenabwurf, wie erleichtert vermeldet werden konnte. Doch wird der Krieg durch die Alarme spürbarer. »Das wird wohl Folgen für Jahre haben, denn das hinterlässt Traumata«, weiß sie aus Erfahrung. Und daran werde man viele Jahre genauso zu knabbern haben, wie an den politischen Verwerfungen, die gerade Europa aus dem Gleichgewicht bringen wollen, meint sie.

Der Einsatz, den die Singener Partnerschaftsbeauftragte für Kobeljaki schon in den letzten Jahren vollbrachte, war gewaltig, seit Donnerstag íst es extrem geworden, wie sie im Gespräch mit dem Wochenblatt erzählt. »Schnell kam der Hilferuf aus der Klinik wegen Verbandsmaterial und allem, was zur Behandlung Verwundeter benötigt wird«, sagt sie. Und am Samstag kam per Mail ein Schreiben des Klinikleiters, der am Wochenende die Aufgabe hatte, die Tauglichkeit für den Kriegseinsatz der Männer im Ort zu untersuchen. Sozusagem im Minutentakt kommen neue Nachrichten, gute wie schlechte.

»Inzwischen haben wir auch einen engen Kontakt mit der Stadt Leinfelden-Echterdingen, die mit der größeren Nachbarstadt Poltava eine Partnerschaft hat, um Hilfstransporte auch gemeinsam schnell in Gang zu setzen, die alle vor dem Problem stehen, dass das immer nur bis zur Grenze geht, und danach der Weitertransport fast unmöglich ist aufgrund von Sperrungen.

Wir sind sehr froh, dass über das Spendenkonto der Stadt Singen schon viel zusammenkommen ist und erste Hilfe möglich macht. Wir müssen uns im Klaren sein, dass, schon wegen der Zerstörungen und dem verursachten Leid, diese Hilfe sehr lange nötig sein wird, wenn das Medieninteresse längst wieder erloschen sein dürfte.« Denn gerade eine Stadt wie Kobeljaki liegt noch weit von hiesigen Standard entfernt, wie die Berichte aus der Klinik zum Beispiel immer wieder zeigen, für die ohnehin schon immer Spenden gesammelt werden, seit dem Beginn der Partnerschaft.

Das Spendenkonto der Stadt Singen ist bei der Sparkasse Hegau-Bodensee unter

DE93 6925 0035 0003 0615 12

Bitte als Stichwort »Ukraine« oder »Kobeljaki« angeben. Bei Fragen und dem Wunsch nach einer Spendenquittung bitte an spenden@singen.de mailen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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