24 Stunden Ausstand in den Singener ALU-Betrieben
IG-Metall zeigt Muskeln beim Warnstreik

Warnstreik Constellium | Foto: Salvatore Valentino, Betriebsratsvorsitzender von Amcor Flexibles, sein Kollege Ralph Siegel von 3A-Composites und Raul Ulbrich von der IG Metall am Grill vor dem Constellium-Gemeinschaftshaus. swb-Bild: of
  • Warnstreik Constellium
  • Foto: Salvatore Valentino, Betriebsratsvorsitzender von Amcor Flexibles, sein Kollege Ralph Siegel von 3A-Composites und Raul Ulbrich von der IG Metall am Grill vor dem Constellium-Gemeinschaftshaus. swb-Bild: of
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Singen. Bereits zum dritten Mal haben die Mitglieder der IG Metall am Mittwoch Muskeln gezeigt. Dieses Mal mit einem Warnstreik über 24 Stunden hinweg. Betroffen waren die drei Singener ALU Betriebe Constellium, Amcor flexibles und 3A Composites, die für die Gewerkschaftsfunktionäre eine gute Wirkung versprechen. "Hier haben wir gleich drei Unternehmen an einem Standort und auch drei Arbeitgeber, die hoffentlich den Verband dazu bringen, sich in den gestockten Verhandlungen endlich zu bewegen", sagte Raoul Ulbrich, der stellvertretende Bevollmächtige des Bezirksbüros Singen, selbstbewusst am Mittwochmittag, wo es schon recht ruhig beim Streikosten wurde, der am Gemeinschaftshaus eingerichtet wurde. Die Unternehmen übten sich in größtmöglicher Schadensbegrenzung.

Vor dem am Dienstag bereits ankündigten Streik gab es noch eine Rundmail an die Mitarbeiter mit der Bitte an diesem Tag doch eine Freischicht oder einen Tag Urlaub zu nehmen. Tatsächlich hielt sich die Zahl der Mitarbeiter, die trotzdem ihren Arbeitsplatz aufsuchen wollten in Grenzen. Bei Constellium in Gottmadingen gab es allerdings einen Zwischenfall mit einem Streikposten, der vom Auto eines Mitarbeiters touchiert wollte, welcher unbedingt aufs Werkgelände wollte. Die streikenden Mitarbeiter mussten übrigens das Werk aufsuchen. "Nur wer hier vor Ort im Streikbüro erscheint und sich registriert, bekommt auch Streikgeld", informierte Raoul Ulbrich. Zur Versorgung der streikenden Belegschaft wurde ein Grill aufgebaut, an dem auch Gulaschsuppe kostenlos ausgegeben wurde.

Angedrohten Klagen der Arbeitgeber, auch vom Verband Südwestmetall beim Arbeitsgericht in Stuttgart, sieht der Gewerkschaftsfunktionär gelassen entgegen. Der Schaden durch die Streiks sei wahrscheinlich größer, als das Eingehen auf die Gewerkschaftsforderungen koste, meinte Ulbrich. Südwestmetall bezeichnete die Streiks über 24 Stunden als rechtswidrig, so eine Medienmittelung des Verbands am Mittwochmittag.

Auch am Donnerstag und Freitag soll es weitere 24-Stunden-Warnstreiks geben, allerdings nicht mehr hier in der Region. Bis dahin werde auch nicht mehr mit der Arbeitgeberseite gesprochen. Erst für Samstag würden neue Angebote erwartet. Wenn am Wochenende keine Einigung erzielt würde könnte das Scheitern der Verhandlungen erklärt werden, dann werde vermutlich in der kommenden Woche die Urabstimmung eingeläutet für längere Arbeitskämpfe.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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