Bohlinger erinnern an die Tradition hinter der Sichelhenke
Historisches Mähen vor Bilderbuchkulisse
Bohlingen. Die Bohlinger Sichelhenke zählt zu den größten Volksfesten im Hegau. Und das obwohl das Fest eigentlich auf ganz bescheidene Anfänge zurückblickt. Bevor die Mechanisierung der Landwirtschaft eingesetzt hat, musste das Getreide noch in mühevoller Handarbeit geerntet werden. Eine Tätigkeit, bei der die ganze Bauernfamilie mithelfen musste. Wenn die Ernte sicher in die Scheune eingefahren war, dann feierte man die »Sichelhenke«, also das Aufhängen der Sichel, die erst wieder zur Ernte im Folgejahr gebraucht würde.
Jedes Jahr erinnern die Bohlinger an diese bescheidenen Anfänge »ihres« Festes, in dem sie vier Wochen vor der Sichelhenke, ausgestattet mit historischen Erntegeräten und alten Traktoren, in historisch korrektem Schnitterinnen- und Schnitter- »Häß« auf einen Acker ziehen, um diesen nach alter Väter Sitte von Hand abzuernten. Ein Schauspiel, das jedes Jahr viele Schaulustige, auch aus den Umliegenden Orten anzieht.
Auf dem Beifahrersitz des ersten Schleppers in der Kolonne saß, wie bereits in den vergangenen Jahren, Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler, der das »Habergschirr«, mit dem das Getreide geerntet wird, mittlerweile schon mit recht geübter Hand führt. Davon konnten sich auch Bürgermeisterin Ute Seifried und Claudia Kessler-Franzen, die Geschäftsführerin von Singen aktiv, überzeugen, die das Spektakel vom Rand des Feldes aus beobachteten.
Im Anschluss an die harte Arbeit auf dem Feld lud Ortsvorsteher Stefan Dunaiski die Schnitterinnen und Schnitter, sowie die anwesenden Schaulustigen noch zu einem zünftigen Vesper und einem Glas Most im Schatten der Streuobstbäume ein.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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