Ausverkaufte Abendgesellschaft von "singen aktiv"
Gute Stimmung - und damit aus den Krisen

Sogar Einblicke in ihr eigenes Hirn gab Prof. Maren Urner in ihrem Vortrag bei der Abendgesellschaft von "singen aktiv" in der Stadthalle. Ihre Botschaft ist unmissverständlich: "Die Frage nach der Transformation stellt sich nicht, wir müssen sie machen!" | Foto: Fiedler
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  • Sogar Einblicke in ihr eigenes Hirn gab Prof. Maren Urner in ihrem Vortrag bei der Abendgesellschaft von "singen aktiv" in der Stadthalle. Ihre Botschaft ist unmissverständlich: "Die Frage nach der Transformation stellt sich nicht, wir müssen sie machen!"
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Singen. Für das Singener Standortmarketing "singen aktiv" ist es das Highlight im Jahr. Und dieses Jahr war die "Abendgesellschaft" mit knapp 600 Plätzen schneller denn je ausverkauft, konnte zur Eröffnung durch den Präsidenten Wilfried Trah und Geschäftsführerin Claudia Kessler-Franzen vermeldet werden. Ob das am doch etwas provokanten Titel des Abends mit "Raus aus der ewigen Dauerkrise" und der angekündigten Speakerin Prof. Dr. Maren Urner lag oder einfach am Wunsch, mal wieder ganz unbeschwert Netzwerken zu können, konnte nicht genau ermittelt werden. Aber wahrscheinlich war es beides.

Das Thema Nachhaltigkeit und den Chancenstandort Singen hatten der Präsident des Singener Standortmarketings, Wilfried Trah, und Geschäftsführerin Claudia Kessler-Franzen auf der Bühne in ihrer Begrüßungsrunde schon in den Vordergrund gestellt. Denn durch die Schulstruktur, mit dem neuen Reallabor in der Verknüpfung mit dem Unternehmen Fondium, der HTWG Konstanz und der Stadt, mit dem richtig gut gestarteten Schülerforschungszentrum, das wächst und gedeiht, ist in der Stadt mit ihren aktuell 33.000 Arbeitsplätzen das Signal schon auf Zukunft gestellt, wie in vielen weiteren Beispielen deutlich wurde. Die beiden konnten sogar ein kleines ABC der Unternehmen präsentieren, die sich schon länger von Singen aus auch als Weltmarktführer mit Nachhaltigkeit und mit erfolgreichen Projekten beschäftigen, die auch ganz klar als Chance für die Zukunft gewertet werden. 

Auch Singens Innenstadt werde weiter entwickelt, denn die Stadt hat hier ja erfolgreich in einem Förderprogramm gepunktet. Die Aufenthaltsqualität soll weiter verbessert werden, wenn auch derzeit noch über 80 Prozent der Besucher der Innenstadt des Einkaufens wegen kommen, wie jüngsten Befragungen ergaben. Ein Part davon ist die im letzten Jahr mit dem Wochenblatt als Partner lancierte Sympathieaktion "'singenlovesme", die die Stadt über die verschiedensten Kanäle ihren Besuchern nahe bringt, wie Claudia Kessler-Franzen verdeutlichte.

Aufmerksamkeit als größte Ressource

Gespannt waren viele auf den Vortrag von Prof. Maren Ulmer aus Köln, die die Gäste zum Thema "Raus aus der ewigen Dauerkrise" doch vor einige Herausforderungen stellte. Mit ihrem eigenen Hirn fing sie, denn es sei wie auch der Rest eben einfach noch auf Steinzeit getrimmt. Sprich darauf, Gefahren um des eigenen Überlebens willen zu erkennen und auszuräumen. Solche habe es freilich in den letzten Jahren reichlich gegeben, in Form der Flüchtlingskrise, der sich zuspitzenden menschengemachten Klimaveränderungen und nicht zuletzt in den Zeiten der Corona-Lockdowns. Aber viele Punkte der Krise seien einfach das Ergebnis einer Realitätsverweigerung, in der die Menschen des Steinzeit-Hirns sich schon immer übten. Zum Beispiel sei schon 1959 durch die Columbia University den Ölkonzernen zum 110. Geburtstag der Ölindustrie klargemacht worden, welche Folgen die fossilen Brennstoffe haben würden. Trotzdem wurde weiter gemacht. Auch als es immer mehr Hinweise gab, wie der Mensch das Klima durch seinen Energiehunger verändere.
"Die Frage nach einer Transformation stellt sich nicht. Wir müssen sie machen", so Prof. Ulmer. "Normalitätssimulationen" würden da nicht weiter helfen. Eine Welt, in der noch immer ein Drittel der Lebensmittel weggeschmissen werde, löse das Problem nicht. Aufmerksamkeit werde deshalb zur wichtigsten Ressource der Welt. Es brauche nun "knackige Antworten" und wir müssten lernen, uns Dinge vorzustellen, die es noch gar nicht gibt. Und das gehe am besten in Gruppen, in solchen, die auch ein "Lagerdenken" überwinden können. Daraus könnten die positiven Gefühle entstehen, die die Menschheit für ihre Zukunft benötige.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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