FC Singen will sich breiter aufstellen und hierfür ins finanzielle Risiko gehen
Grundsatzbeschluss für Neuausrichtung
Singen. Nachdem der 1. Vorsitzende des FC Singen, Volker Mussgnug, bei der Mitgliederversammlung am Donnerstag die quasi Schuldenfreiheit des Vereins erklärt hatte, kam es bei der geplanten Neuausrichtung des Vereins zu einer hitzigen Diskussion. Nachdem der Vorstand sein Versprechen, die Schulden abzubauen, umgesetzt hätte, soll nun der Fußballverein breiter aufgestellt werden.
Hierfür will so der von Mussgnug vorgestellte Plan, durch einen Umbau des Vereinsheims und zwei Beachvolleyballfelder zwischen Clubheim und Wurststand, der FC Singen weg vom reinen Fußballverein. Der 1. Vorsitzende spricht dabei von einer Investitionssumme von 150.000 bis 180.000 Euro, die in acht bis zwölf Jahren refinanziert wäre. Plan ist es durch die Vermietung des modernisierten Fitnessraumes mit Ausblick ins Grüne an andere Vereine Mieteinnahmen zu generieren und insbesondere durch die Trendsportart Beachvolleyball jüngere Menschen anzusprechen.
Hans-Peter Stroppa fragte in die Runde, was mit der Vision vom Neubau eines Clubheims sei, sein Bruder Rainer Stroppa bemängelte, dass aufgrund der hohen Investition zu wenig Geld in den Kader des FC Singen fließe. Für ihn sei es unbedingt notwendig angesichts der jetzigen Situation mit dem kürzlich vollzogenen Trainerwechsel zwei bis drei Verbandsliga taugliche Spieler im Winter dazu zu holen.
Mussgnug konterte diese Forderung damit, dass der FC Singen in der Vergangenheit immer diesen Teufelskreis beschritten habe. Zudem gebe es von Seiten der Stadt keine Planung für ein neues Clubheim. Ehrenpräsident Herold Görigk sprang ihm zur Seite und bekannte, dass dies ein finanzielles Risiko sei, aber sich der FC Singen zu lange sich nur auf Fußball konzentriert habe.
Der amtierende Präsident Jochen König glättete die Wogen, in dem er eine Grundsatzbeschluss beantragte, mit einer späteren außerordentlichen Mitgliederversammlung, auf der konkrete Zahlen für das Projekt genannt würden. Mit großer Mehrheit bei sechs Gegenstimmen und zwei Enthaltungen stimmte die Versammlung diesem Antrag zu.
Während Erwin Gräble im Bereich Marketing in den geschäftsführenden Vorstand aufstieg, kündigte Rita Jeske-Pless ihren Rückzug zur nächsten Mitgliederversammlung an, 50 Jahre im Ehrenamt seien genug.
Die silberne Ehrennadel erhielten an dem Abend Peter Ruf und Bruno Kutter, die goldene Ehrennadel überreichte Görigk Marco Bold. Zudem wurde Günter Weigert für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Beim Heimspiel gegen den FC Überlingen am Freutagabend soll sportlich die Trendwende eingeläutet werden. Schon beim Spiel in Bad Dürrheim habe eine andere Mannschaft auf dem Platz gestanden, verbreitete Sportvorstand Michael Zinsmayer Optimismus.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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