Kommunaler Sozialdienst und Wohnraumakquise wirken
Gründe für deutlich weniger Obdachlose

Obdachlosigkeit Singen | Foto: Bürgermeister Ute Seifried und die Herren vom Kommunalen Sozialsdienst und der Ortspolizei freuen sich über die niedrigen Obdachlosenzahlen in Singen. Neben ihr Andreas Friedmann (KSD), Thomas Pöppel, Fachbereichsleiter Torsten Kalb und Bruno Frese (KSD).
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  • Foto: Bürgermeister Ute Seifried und die Herren vom Kommunalen Sozialsdienst und der Ortspolizei freuen sich über die niedrigen Obdachlosenzahlen in Singen. Neben ihr Andreas Friedmann (KSD), Thomas Pöppel, Fachbereichsleiter Torsten Kalb und Bruno Frese (KSD).
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Singen. Gerade in der kalten Zeit ist die Sorge um Obdachlose groß. Doch die Auslastung in den vier Obdachlosenunterkünften der Stadt sei »erfreulich gering«. Offenbar greifen die Arbeit des Kommunalen Sozialdienstes und der Wohnraumakquise .

Laut Thomas Pöppel von der Ortspolizei hätten sich die Fallzahlen für Singen von 2016 mit 60 Obdachlosen auf aktuell 22 deutlich entspannt, so Pöppel bei einem Pressetermin am Dienstag im Rathaus. Insgesamt stehen in Singen über 100 Plätze in Notunterkünfte zur Verfügung. Neben der 2016 errichteten Obdachlosenunterkunft an der Bahnhofsstraße mit 48 Plätzen für Männer, wurde ab Dezember ein Haus in der Freiheitstraße mit 30 Plätze angemietet. Dort sollen nur Frauen untergebracht werden, wie Bürgermeister Ute Seifried betonte, da viele von ihnen vorher schon schlechte Erfahrungen gemacht hätten.

Als Gründe für die eklatant niedrigeren Obdachlosenzahlen, nennen Seifried und Pöppel vor allem zwei Punkte. Zum einen konnte durch die Wohnraumakquise für 20 Familien oder 115 Personen eine Wohnung gefunden werden. Hierbei schließt der Vermieter zunächst für ein Jahr als Sicherheit einen Kooperationsvertrag mit der Stadt, bevor ein regulärer Mietvertrag folgt. Seifried wünscht sich trotz der angespannten Wohnraumsituation, dass mehr Vermieter diesen Wege gehen. Es fehlten vor allem kleinere Wohneinheiten, ergänzte Fachbereichsleiter Torsten Kalb.

Entscheidender Faktor für die geringe Obdachlosigkeit ist zudem die erfolgreiche Arbeit des Kommunalen Sozialdienstes, der wie Andreas Friedmann betont, auf Prävention setzt und schon bei einer Räumungsklage Kontakt mit den von Obdachlosigkeit bedrohten Personen aufnimmt. Sein Kollege Bruno Frese hat hingegen die Aufgabe, all jene, »die schon in den Brunnen gefallen seien« wieder fit zu machen. Bei 80 Prozent stellten die Schufaauskünfte das Hauptproblem dar.

»In Singen muss keiner auf der Straßen schlafen«, ist sich Friedmann sicher und laut Pöppel lebe seines Wissens auch derzeit niemand auf der Straße.

Übrigens wer einen Obdachlosen in den eisigen Tagen bemerkt, kann dies der Polizei melden. Für Notfälle gibt es im Obdachlosenheim einen sogenannten Erfrierungsschutzraum, für den die Polizei einen Schlüssel besitzt und den Obdachlosen schnell unterbringen kann. Dann übernimmt der Kommunale Sozialdienst und die Ortspolizei, die zum Nutzen der von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen zusammenarbeiteten, so Seifried.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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