Zunftmeisterempfang Schlatt unter Krähen
Großer Dank an den kleinen Ort
Schlatt unter Krähen. Mächtig voll war es um 11 Uhr in der Unterkirche zum Empfang unter den Zunftmeistern nach der Fastnachtsmesse und vor dem großen Umzug am Sonntag. Aber nicht anders zu erwarten bei diesem ersten Landschaftstreffen und Narrentag der Narrenlandschaft Rosenegg mit 22 teilnehmenden Zünften, die zu Gast waren bei der Narrenzunft Breame in Schlatt unter Krähen.
Entsprechend groß waren auch der Organisationsaufwand für den Ort und die Zunft einerseits, wie auch der Dank hierfür andererseits. Den Anfang der Danksagungen machte der erste Vorstand der Breame, Jochen Metzger, der das große Engagement unter den Vorständen und Mitgliedern seiner Zunft hervor hob, die das Treffen in nur etwas mehr als einem halben Jahr auf die Beine gestellt hatten. Für die gelungene Narrenmesse dankte er Pfarrer Werner Mühlherr und dem Messeteam an seiner Seite, außerdem dem Schirmherrn der gesamten Veranstaltung, Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler. Den Holzern aus Rielasingen galt Dank für das Stellen des Narrenbaums. Nicht zuletzt sei auch den Sponsoren des Narrentags und den Besenwirtschaftern zu Danken, wie auch "Thomas, dem lustigen Doppelzentner", der in der Unterkirche den Zunftmeisterempfang versorgte.
Nach dem Dank an die Landvögtin der hiesigen Narrenlandschaft, Ulrike Wiese, durfte zur Begrüßung des Präsidenten der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee (NVHB), Rainer Hespeler, eine närrische Anekdote aus deren 30-jähriger Bekanntschaft nicht fehlen. In Reimform wies Metzger darauf hin, dass der ehemalige Präsident der Mühlhausener Zunft zwar jetzt "mit de Große seicht", ihm aber vor 30 Jahren bei der Wahl zum schönsten Narrenpräsidenten unterlegen gewesen sei.
Im Anschluss daran ergriff der Ortsvorsteher von Schlatt unter Krähen, Markus Moßbrugger, das Wort. Der betonte, dass ein so großer Umzug in der Geschichte des kleinen Ortes bislang einzigartig sei und dies grundlegend auch von den Einwohnern, Vereinen, der Stadt Singen und den Organisatoren möglich gemacht wurde. Umgekehrt würde das Klima den Veranstaltern danken, so der Hinweis des Ortsvorstehers: "Zum ersten Mal seit 1973 schaffen wir es, dass Schlatt einen autofreien Sonntag erlebt. Greta dankt uns!"
Als Schirmherr und Oberbürgermeister der Stadt Singen stellte sich auch Oberbürgermeister Bernd Häusler hinter das Rednerpult, der mit dem Poppele, der einst auf der Burg Hohenkrähen sein Unwesen getrieben haben soll, eine Verbindung zu Schlatt fand. An Hespeler gewandt sah er auch hier eine Gemeinsamkeit, seien doch beide "bekennende Südstädtler", die es weit geschafft hätten - "zum Präsident und Oberbürgermeister."
Besagter Narrenpräsident trat als Nächster vor. Er freue sich, dass "trotz allem", nach Absagen anderer Treffen und Veranstaltungen, dieses erste Landschaftstreffen überhaupt in Schlatt unter Krähen zustande gekommen ist, denn gerade an diesen "kleineren Formaten" könnten sich die Narren begegnen. Etwas gekränkt sei er anfangs gewesen, bei der Messe auf die Empore verbannt worden zu sein, "wie die Muppets auf dem Balkon", konnte so letztlich aber die Gäste unter ihm besonders gut beobachten. Dann wies er auf das Jubiläum "70 plus 3" oder "80 minus 7" hin, es liege ja heute im Trend, auch ungerade Jahrestage zu feiern.
Zur Gründung habe es sich um "eine zunächst lose Gruppe an Männern, die nur an Fastnacht aktiv waren" gehandelt, in diesem Jahr seien diese alles andere als unaktiv gewesen. Eine Veranstaltung mit 22 Zünften und ebenso vielen Besenwirtschaften zu organisieren, das müsse man so einem kleinen Ort erstmal nachmachen. Hierfür ernannte er den Präsidenten der Breame zum "Metzgermeister" und überreichte ein Glasbild des NVHB.
Mit ihr als einziger Landvögtin habe Rosenegg nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal, es mache die Landschaft auch zur besten im NVHB, machte Ulrike Wiese im Anschluss klar. Die Leistung der Breame in der kurzen Vorbereitungszeit sei phänomenal gewesen, immerhin sei der Entschluss von Jochen Metzger, das Treffen auszurichten, erst während seines Urlaubs im Juli gefallen. Seither habe man in Schlatt jeden Montag geplant und organisiert, zum Dank gab es dann die versprochene "kleine Sekt- und Bierspende" beim Empfang, außerdem einen Betrag zum Helferfest nach dem Treffen.
An die längeren Dankesreden schloss sich noch eine Reihe kleinerer "Dankeschöns" an. Stellvertretend für "kleine Vereine", dankte die Vorsitzende von der Narrenzunft Biberschwanz Bietingen, Manuela Pechta, für die Möglichkeit an einem Umzug mitlaufen zu können. Sebastian Amann von der Heufresserzunft in Horn beanspruchte den Titel als beste Fastnachtslandschaft zwar für die eigene, lobte die Organisation in Schlatt allerdings dennoch. Während von Tobias Müller und den Trubehüeter noch Bohlinger Wein geschenkt wurde, reichte es nur für ein Randegger Mineralwasser von den Randegger Unkenbrennern - dafür, das betonte deren erster Vorstand Guntram Brütsch, habe man es noch mit Gold veredelt.
Mit dem "gesunden Snack" überreichte der zweite Vorstand der Epfelbeisser Weiterdingen noch die Nachricht vom Hilzinger Bürgermeister Holger Mayer, dass der Hohenkrähen doch zu deren Gemarkung gehöre. Dem widersprach wiederum der Präsident der Bodensprenger, der Krähen und Poppele gehörten historisch gesehen eigentlich zu ihnen nach Duchtlingen.
Weitere Einblicke in den Zunftmeisterempfang gibt es auch hier in der Bildergalerie:
Autor:Anja Kurz aus Engen |
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