Diskussion von Kandidatin Dorothea Wehinger mit Beate Müller-Gemmeke
Gleichen Lohn, Zeit und Chancen

Beate Müller-Gemmeke | Foto: Beate Müller-Gemmeke ist Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte der Bundestagsfraktion der Grünen. swb-Bild: of
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Singen. Kürzlich führte Dorothea Wehinger mit Beate Müller-Gemmeke, MdB, der Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte und aktive Arbeitsmarktpolitik der grünen Bundestagsfraktion, und interessierten Gästen ein Online-Gespräch über die Situation von Frauen im Arbeitsleben. „Wir würden gern heute Abend erfahren, welche Ziele die Grüne Bundestagsfraktion in der Arbeitsmarktpolitik vor allem für die Frauen im Moment angehen“, sagte Dorothea Wehinger in ihrer Einleitung.

Einmal mehr verstärke die Corona-Pandemie auch hier bereits bestehende Probleme, stellte Beate Müller-Gemmeke fest. Frauen, die in Minijobs arbeiten, sind nicht durch Kurzarbeitergeld abgesichert und verlieren derzeit zu Tausenden ihre Beschäftigung. Aber auch Frauen in versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen sind oft im Nachteil, so Beate Müller-Gemmeke, da viele von ihnen im Niedriglohnsektor arbeiten und vom gezahlten Kurzarbeitergeld schlicht nicht leben können. Hinzu kommt, dass Frauen oftmals in Steuerklasse 5 eingestuft sind und sich Lohnersatzleitungen wie Arbeitslosengeld und auch Kurzarbeitergeld nach dem Nettolohn bemessen. Grünes Ziel ist daher neben der sukzessiven Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse auch ein Mindestbetrag beim Kurzarbeitergeld.

Eine wichtige Voraussetzung für Frauen, damit sie mit gleichen Chancen am Arbeitsleben teilnehmen können, ist das umfassende Angebot an Kinderbetreuung. Hier sind zuerst mal die Kommunen gefragt, ihr Angebot an Kita-Plätzen, vor allem auch als Ganztages-Angebot, dringend zu erweitern.

„Desweiteren müssen wir dahin kommen, dass die Kinderbetreuung und Haushalt in den Familien paritätisch aufgeteilt wird,“ betonte Dorothea Wehinger. „noch immer sind es überwiegend die Frauen, die die Care-Arbeit in den Familien übernehmen, sei es Kinderbetreuung, allgemeine Hausarbeit oder Pflege von Familienangehörigen.“ Nach Erfahrung von Beate-Müller-Gemmeke könnten viele Frauen aus der Erziehungszeit leichter ins Arbeitsleben zurückkehren, wenn die Arbeitszeiten flexibler und familienfreundlicher gestaltet wären. Als positives Beispiel dafür nannten die beiden Abgeordneten die skandinavischen Länder, in denen sich Arbeit und Familie besser miteinander vereinbaren lassen.

Nach einem regen und konstruktiven Austausch in der Runde fasste Dorothea Wehinger zusammen, dass es sowohl für Beate Müller-Gemmeke in der Arbeitsmarktpolitik im Bundestag als auch für sie selbst als frauenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion noch viel zu tun gebe hinsichtlich der Chancengleichheit für Frauen in der Arbeitswelt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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