Rund 600 Teilenehmer an Kundgebungen in Singen und Gottmadingen
Gewerkschaften kündigen harten Kurs im Tarifstreit an
Singen/ Gottmadingen. Insgesamt 1.500 Beschäftigte der Früh- und Normalschicht von Georg Fischer, Constellium, Amcor und 3A Composites sind am Mittwoch Mittag dem Streikaufruf der IG Metall gefolgt und versammelten sich zu Kundgebungen. Bei Georg Fischer ist auch die Spät- und Nachtschicht aufgerufen, die Arbeit zwei Stunden früher zu beenden, war vor Ort von Thorsten Schlicht von der IG Metall und dem Betriebsratsvorsitzenden Thomas Fischer zu erfahren.
Nachdem die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie Ende des vergangenen Jahres ergebnislos verlaufen waren sollen die Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber vor der nächsten Verhandlungsrunde am Donnerstag erhöhen.
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Metall- und Elektronindustrie unter anderem eine Entgeltsteigerung von 6 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Vor rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung der ALU-Betriebe betonte Heinrich Holl, Betriebsratsvorsitzender von Constellium: "Die Konjunktur brummt, die Gewinne sprudeln und die Produktivität steigt. Wir haben unsere Erhöhung verdient!" Salvatore Valentino, Betriebsratsvorsitzender von Amcor Flexibles hob klar hervor: "Wir erwarten von den Arbeitgebern einen guten Lösungsvorschlag, dass sowohl Entgelterhöhung wie auch Regelungen zur Arbeitszeit beinhaltet.“ Mit der solidarischen Haltung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Warnstreik zeigte sich Alexander Siegel, Betriebsratsvorsitzender von 3A Composites sehr zufrieden: „Nur wenn wir zusammenstehen können wir gewinnen!“
Großen Beifall erntete Raoul Ulbrich, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Singen. Er rief den Teilnehmern zu: "Die Entgelterhöhung ist finanzierbar und der Anspruch auf kurze Vollzeit sinnvoll und erforderlich. Aber erst der Entgeltzuschuss macht dies möglich. Wir erwarten von den Arbeitgebern am Donnerstag belastbare Lösungen. Wenn sich am Verhandlungstisch nichts bewegt, werden wir weitere Warnstreiks organisieren!" Es sei durchaus denkbar, dass man auch einen Warnstreiks über 24 Stunden durchführen kündigte er an. Am 24. Januar findet die vierte und letzte Verhandlungsrunde statt, danach könne man schnell zum Streik nach einer Urabstimmung übergehen. Bisher hätten die Arbeitgeber mit ihren Angeboten von zwei Prozent nur »Magerkost« angeboten und zudem die Forderungen nach den befristeten Arbeitszeitverkürzungen auf 28 Stunden aus familiären Gründen als rechtswidrig bezeichnet. Das könne man schnell mit eigenen Gutachten widerlegen, so Raoul Ulbrich. Wenn sich nichts bewege, werde es eine herbe Auseinanderstzung geben.
Auch bei Constellium in Gottmadingen erfreuten sich Fabian Fink, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Singen und die Betriebsräte Wolfgang Bandel und Harald Brecht über die solidarische Beteiligung von rund 150 Beschäftigten am Warnstreik, informierte die Gewerkschaft in einer Medienmitteilung.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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