Historisches Mähen in Bohlingen
Getreide ernten wie die Urgroßeltern

Sichelhenke Mähen | Foto: Getreideernte mit dem »Habergschirr«. Die Bohlinger beherrschen noch die alten Techniken und führen sie einmal im Jahr vor. swb-Bild: Archiv
  • Sichelhenke Mähen
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Bohlingen. Die Sonne brennt heiß über dem Aachtal, während in den goldgelben Weizenfeldern ein leichtes Knacken zu hören ist. Für die Bauern früher und heute ein untrügliches Zeichen dafür, dass es höchste Zeit für die Ernte ist. Damit beginnt die wichtigste Zeit des Jahres. Das Getreide muss geerntet werden solange das Wetter gut ist. Dabei helfen den Landwirten heute moderne Maschinen. Große Mähdrescher ernten Getreidefelder in Rekordzeit ab, natürlich GPS-unterstützt um die Effizienz zu steigern.

Noch zu Zeiten unserer Großeltern und Urgroßeltern war die Getreideernte ein Kraftakt, der die ganze bäuerliche Großfamilie forderte. In mühevoller Handarbeit wurde das Getreide mit Habergschirr und Sichel von Hand geerntet und zu Garben zusammengebunden bevor es nach Hause in die Scheune gebracht wurde. Das eigentliche Dreschen war dann Arbeit für den Winter.

War das Getreide sicher in der Scheune, bedeutete das, dass das Auskommen der Familie für ein weiteres Jahr gesichert war. Die Sichel konnte jetzt für ein Jahr wieder an den Nagel gehängt werden. Ganz klar ein Grund zum Feiern! Aus diesem Grund feiern die Bohlinger bis heute ihre Sichelhenke. In diesem Jahr schon zum 60. Mal in Form des großen Volksfestes, das mittlerweile Kult-Status weit über die Grenzen des WOCHENBLATT-Landes hinaus erlangt hat.

Um an die Anfänge des Festes zu erinnern treffen sich die Bohlinger einige Wochen vor dem Fest auf einem Weizenfeld um dieses nach alter Väter Sitte, historisch gewandet, in Handarbeit abzuernten. Ein ganz besonderes Spektakel für große und kleine Zuschauer. Dieses Jahr findet das historische Getreidemähen am Samstag, 14. Juli, satt. Die Schnitterinnen und Schnitter treffen sich um 15 Uhr am Narrenbrunnen von wo aus sie sich mit historischen Traktoren und einem Pferdegespann auf machen zum Acker auf dem Galgenberg. Dort beginnt dann um circa 15.15 Uhr die Vorführung. Nach dem anstrengenden Teil gibt es dann noch ein Vesper auf der Streuobstwiese neben dem Acker.

Die Veranstalter freuen sich auf viele interessierte Zuschauer. Das Weizenfeld liegt oberhalb der L223 zwischen Bohlingen und Überlingen, am alten Wasserreservoir auf dem Galgenberg.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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