Mutiger Zukunftsblick bei "singen aktiv"
Gerne im Einsatz, wenn die Stadt einen auch liebt
Singen. Es war die erste Hauptversammlung für Wilfried Trah als Vorstandsvorsitzender des Standortmarketings "singen aktiv", der im letzten Jahr in der Nachfolge von Dr. Gerd Springe gewählt wurde. Eine Schonfrist habe es bei seinem Start nicht gegeben, scherzte er zur Eröffnung der Veranstaltung in den Räumen der Spedition Maier/Planzer.
Dass er ganz schon energiereich losgelegt hatte, belegte sein Bericht, den er im Wechsel mit Geschäftsführerin Claudia Kessler Franzen präsentierte.
Die Mitgliederzahl ist mit 275 nahezu gleich geblieben, aber es gab doch eine starke Dynamik durch Wechsel. 16 neue Mitglieder konnten in der Versammlung herzlich begrüßt werden. Der Nutzen sei effektiv, unterstrich Trah in seiner Rede eindrücklich – einfach weil „Singen aktiv“ eben wirklich aktiv für die Stadt im Einsatz ist. Die Marke von 300 Mitgliedern wolle man schon endlich mal knacken, hatte sich Trah vorgenommen.
Corona ist zumindest für die meisten "vorbei", das zeigte schon die lange Liste an Events, die im letzten Jahr wieder möglich waren. Die Netzwerke sind seit 20 Jahren gut gewachsen und gereift, das sei ein echtes Pfund für unseren Standort.
Ereignisreiches Jubiläumsjahr
20 Jahre Singen aktiv wurde zum Auftakt des letzten Jahres gefeiert, der Wechsel vom Gründungsvorsitzenden Dr. Gerd Springe zum neuen Chef Wilfried Trah wurde vollzogen. Zum Business-Talk wurde zum Rohstoff-Unternehmen mit 60 BesucherInnen eingeladen. Mit 600 Gästen feierte die Abendgesellschaft mit Speaker Dr. Maximilian Lude und der stellte fest, "es wird nicht mehr langsamer".
Das neue Schülerforschungszentrum wurde über die Kooperation mit den Schulen aufgebaut. Der "Tag des offenen Handwerks" wurde bereits zum 15. Mal angeboten, schon damals sei er wegen des Fachkräftemangels eingeführt worden, sagte Geschäftsführerin Claudia Kessler-Franzen in ihrem Bericht. Der Aufbau des Reallabors entstand als Kooperation zwischen der HTWG Konstanz und den Unternehmen Fondium und Wefa, natürlich mit der Stadt Singen im Boot. Für die Strategie einer Transformation der Industrieregion hat die Stadt schon viele Fortschritte gemacht und ist vor allem schon richtig "an der Arbeit". Das Decarbonisierungsprojekt von Fondium wird von der Carl-Zeiss-Stiftung mit einer Million Euro gefördert. Im Oktober soll im Gemeinderat schon eine erste Bilanz gezogen werden können.
Belebt durch "singenlovesme"
Ein Forum wurde zum Thema mobiles Arbeiten, mit Personalleitern intern zum Wissensaustausch angeboten, fünf weitere Unternehmerforen gab es zu den unterschiedlichsten Themen.
Schon 2020 wurde ein strategisches Programm zur Belebung der Innenstadt entwickelt, unter dem großen Slogan "singenlovesme", dessen Kampagne in Zusammenarbeit und mit starkem Input des Wochenblatts auf 2023 wieder für viele spezielle Momente sorgen wird. "Dem Singener Handel ein Gesicht geben" ist ein Ziel dieser Aktion, die mit starkem Wiedererkennungswert das Jahr begleitet. Zwei der kleinen Kurzgeschichten-Videos, die die Stärken der Stadt in wenige Sekunden komprimieren, erhielten Beifall von den Mitgliedern.
Attraktiv auch im Winter
Singen sei als Handelsstadt weiter gut in Form, bemerkte Wilfried Trah. Die Zentralitätskennziffer ist Top 5 in Baden-Württemberg. Mit den verkaufsoffenen Sonntagen, Singen Classics, Martinimarkt, der Weihnachtsbeleuchtung, die trotz Energiekrise brennen durfte und den Aktionen in der Stadt zum Advent habe man den Besuchern eine Menge Erlebnis geboten. "Da sind die Lichter nicht ausgegangen", so Claudia Kessler-Franzen.
Die Kraft des Standorts Singen wurde auch mit Zahlen untermauert: 440 Millionen Euro Umsatz im Handwerk, im Handel rund 540 Millionen Euro, in der Industrie rund 2,5 Milliarden Euro und das mit 27.000 versicherungspflichtig Beschäftigten in der Stadt. "Mir machts riesigen Spaß", richtete Claudia Kessler-Franzen zur Zusammenarbeit an Wilfried Trah.
Singens OB Bernd Häusler konnte in seinem Bericht zur Lage der Stadt vermelden, dass man es nun geschafft habe, alle Grundstücke im geplanten Gewerbe und Wohngebiet Tiefenreute/ Bühl zu erwerben, so dass man bei der Entwicklung nun vorwärts machen könne. Dreieinhalb Jahre Verhandlungen waren dafür nötig gewesen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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