Neue Bürgerbeteilgung startet / Umsetzung bis Ende des Jahres möglich

Gemeinderat votiert für ganztägig Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt

Steißlingen. Schon mehrfach war der Lärmaktionsplan Thema für Steißlingen, zuletzt im Bürgerforum im Oktober. Nun haben sich die Untersuchungen und Messungen wie Analysen zu konkreten Handlungsfäden verfestigt, die am Montag im Gemeinderat vorgestellt wurden. Konkreteste Maßnahme dabei ist der Vorschlag auf dauerhaft Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt, was in den Wohngebieten ohnehin schon Standard. Wolfgang Wahl vom Büro Rapp Trans AG aus Freiburg hatte dies als sinnvollste Regelung vorgeschlagen, obwohl die Grenzwerte tagsüber auch in der größten Problemzone, der mittleren Ortsdurchfahrt, nicht überschritten werden. Eine einheitliche Regelung habe die größten Chancen, auch angenommen zu werden. Es mache aus seiner Sicht wenig Sinn, zum Teil wie jetzt tagsüber Tempo 40 und 50 zu haben und nachts auf Tempo 30 zu wechseln. Nach seinen Berechnungen brauche man mit Tempo 30 auch nur 36 Sekunden länger um die ganze Durchfahrt auf der Landesstraße zu absolvieren, vorausgesetzt man müsse bei Tempo 40/50 nicht sowieso bremsen oder anhalten. Auch die Busse würden natürlich länger brauchen, was aber wegen der planmäßigen Stopps wenig ins Gewicht falle. Auf vielen Ortsdurchfahrten hat sich bei schwer belasteten Straßen - in der Singener Straße wurden fast 10.000 Fahrzeuge gezählt - die Regelung mit dauerhaft Tempo 30 bereits durchgesetzt.

Der umfangreiche Bericht soll nun nochmals in eine Bürgerbeteiligung gegeben werden, bei der Anregungen und Einwände eingebracht werden können. Die Auslegung ist analog wie digital über die Homepage der Gemeinde vom 19. Juni bis 7. August geplant. „Wir müssten dann im Herbst die konkreten Maßnahmen beschließen können, sagte Wolfang Rapp. „Und es müsste dann auch möglich sein, die Maßnahmen bis zum Jahresende auch schon umzusetzen.“

Gemeinderat Hugo Maier zeigte sich zufrieden, denn seit er im Gemeinderat sitze, gebe schon die Diskussion um die Belastung und Temporeduzierung in der Durchgangsstraße, nun habe man Tempo 30 vor Augen. Eine größere Diskussion entspann sich um den Vorschlag, dass man auch mit „lärmoptimierten Fahrbahnbelag“ für eine Entlastung sorgen könne, ohne die erlaubte Fahrgeschwindigkeit senken zu müssen. Bürgermeister Mors sagte allerdings, dass der Wunsch der Gemeinde nach einer Erneuerung schon mehrfach durch das Regierungspräsidium abgelehnt worden sei. Wenn eine solche Baumaßnahme erfolge, sei zudem die Gemeinde dann mit größeren begleitenden Investitionen zum Beispiel bei Wasser- und Abwasserleitungen gefordert. Darüber gab es aber auch dem Gemeinderat den Konter, dass die Straße eigentlich „fertig“ wäre. Da sollte man mal zum Ortstermin einladen um das deutlich zu machen.

Der Gemeinderat stimmte schließlich mit zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen für den Entwurf des Lärmaktionsplans.