Vielfältige Ideen auf dem Weg zur neuen Kulturkonzeption
Gelb-blauer Kulturweg und Seilbahn zum Twiel
Singen. »Jeder kocht sein eigenes Süppchen«, schrieb jemand beim Ideenpool – doch gerade dieser negativen Bewertung wurde beim offenen Bürgerworkshop von allen Kulturinteressierten im Bürgersaal des Singener Rathauses am letzten Donnerstag mit aller Macht entgegengewirkt. Denn auch wenn unter den 40 Teilnehmern meist Vertreter von Kultureinrichtungen waren, nutzten diese eifrig, die Möglichkeit, ihre Ideen gegenseitig auszutauschen. Wie Gabriela Unbehaun-Maier vom Museum Art & Cars gegenüber dem WOCHENBLATT erklärte, einen solchen kreativen Austausch gibt und gab es bislang in Singen nicht.
Auf dem Weg zur Entwicklung der Kulturkonzeption »SINGEN KulturPur 2030« entwickelte sich so eine erstaunliche Vielfalt an spannenden Ideen: Klaus-Michael Peter warb beispielsweise für ein gelb-blaues Band, der die Singener Kultureinrichtungen von Kunstmuseum, Hegau-Museum, MAC Museum, Galerie Vahyinger und all die anderen auch optisch verbinden könnte.
Einig waren sich die meisten Teilnehmer um Kulturleiterin Catharina Scheufele und Moderatorin Anja von Kitzling – in Abwesenheit der hochschwangeren Dr. Martina Taubenberger -, dass die Kulturangebote unterm Hohentwiel gut seien, aber sie besser an den Mann/Frau gebracht werden müssen.
Moderiert wurden die fünf Themengebiete des dreistündigen Abends von Mitarbeitern der städtischen Kultureinrichtungen. Die Leiterin des Stadtarchivs Britta Panzer hob bei ihrer Zusammenfassung die Vorteile der Vernetzung der einzelnen Einrichtungen hervor. Denkbar sei beispielsweise ein Thementag, an dem sich alle unterschiedlichen Kultureinrichtungen beteiligten. Zudem könnte etwa die Jugendmusikschule in einem Geschäft musizieren. Gerade für Touristen sei ein Kulturlehrpfad sinnvoll, so Panzer.
Über die Möglichkeiten die Aufenthaltsqualität in Singen, ob an Plätzen oder gerade auch an der Aach zu verbessert werden, referierte Gunnar Bamberg von der Stadthalle. Bei »Angeboten für Familien« mit Moderatorin Catharina Scheufele zeigte sich, dass es für Jugendliche derzeit keine eigenen Räume für Kunst in Singen gäbe. Zudem sei ein Jugendkulturkompass denkbar. Eine bessere Verbindung zwischen Hohentwiel und Stadt zu schaffen, moderierte Christoph Bauer vom Kunstmuseum. Parkplatzprobleme, eine Seilbahn, ein rauchende Feste – die Ideen waren schier unerschöpflich. Die neue stellvertretende Leiterin des Hegau-Museums, Sabine Kuhlmann, fasste das Themenfeld »Kulturinformation« zusammen. An neuralgischen Orten im Stadtzentrum und an den Einfahrten, aber auch in den Stadtteilen könnten Banner als eine zusätzliche Informationsquelle dienen.
Interessant dürfte auch der Expertenworkshop sein, bei dem Handel und Gastronomie miteingebunden werden. Doch aufgrund der Schwangerschaft Taubenbergers rechnet Scheufele hiermit erst im Februar 2018. Im 2. Quartal des Jahres könnte dann frühestens eine Kulturkonzeption im Gemeinderat vorgestellt werden.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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