Hilzinger Rat möchte Unterbringungsproblem von Flüchtlingen mit Ankauf gebrauchter Gebäude lösen
Gebraucht statt neu

Hilzingen (mu). Mit einer hauchdünnen Mehrheit von zehn zu neun Stimmen unterstützt der Hilzinger Gemeinderat den Antrag der CDU-Gemeinderäte, zur Unterbringung von Flüchtlingen gebrauchte Immobilien im Gemeindegebiet anzukaufen. Finanziert sollen die Objekte einschließlich erforderlicher Umbaumaßnahmen separat über Kreditinstitute, damit der kommunale Haushalt nicht belastet werde, heißt es in dem CDU-Schreiben.

Der Abstimmung ging eine hitzige Debatte voraus, in der das Für und Wider von Neubauten für die Anschlussunterbringung von Asylbewerbern diskutiert wurde. Diese könnten später als sozialer Wohnungsbau genutzt werden und werden mit 60 Prozent bezuschusst. Derzeit sind 29 Flüchtlinge in angemieteten Wohnungen in Hilzingen und seinen Ortsteilen untergebracht. Doch weitere Mietwohnungen zu finden ist äußerst schwierig. Bis Ende des Jahres soll die Gemeinde mindestens 200 Personen unterbringen, wurde von Seiten des Landkreises angekündigt.

Thomas Hägele (Freie Wähler) sprach sich für beide Varianten als Problemlösung aus: »Wenn der Immobilienmarkt nichts hergibt sollten wir parallel Neubauten planen, die später für den sozialen Wohnungsbau genutzt werden können.«

Sigmar Schnutenhaus (FDP) gab zu bedenken, dass der Immobilienmarkt derzeit überstrapaziert sei und oft überhöhte Preise für gebrauchte Objekte verlangt werden. Doris Buhl (Freie Wähler) sprach sich vehement gegen Neubauten für Flüchtlinge aus: »Das geht gar nicht«. Bürgermeister Rupert Metzler favorisierte die Parallel-Variante. Er schlug vor, weiterhin Wohnraum für Flüchtlinge zu suchen und gleichzeitig Geschosswohnungen zu planen. Allerdings seien Mietwohnungen sinnvoller solange keine Residenzpflicht für Asylanwärter bestehe, da die Verweildauer der Bewohner erfahrungsgemäß relativ kurz sei.

Obwohl der Kauf von gebrauchte Immobilien nicht bezuschusst wird, sprach sich schließlich eine knappe Ratsmehrheit für den CDU-Vorschlag aus.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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