Großes Bündel an Maßnahmen im Ausschuss beraten

Gebäude des Waldorf-Kiga soll Geschwister bekommen

Singen. Das Thema ausreichender und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung wird dieses und die nächsten Jahre noch eines der beherrschenden auch für die Stadt Singen sein, wie Bürgermeisterin Ute Seifried in der letzten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Familien und Ordnung des Singener Gemeinderats deutlich machte. Dort wurde neben der landesweit gesetzten, aber lokal zu beschließenden Erhöhung der Elternbeiträge um 3,9 Prozent, die bereits auf kommendes Jahr wieder überprüft werden müssen, eine große Menge an Maßnahmen besprochen und behandelt.

Wie Bürgermeisterin Seifried und die Fachbereichsleiterin Kitas im Rathaus, Leonie Braun, informierten, werden wohl zum Start des neuen Kindergartenjahrs im September rund 170 Plätze fehlen, hochgerechnet aus den Erfahrungen der letzten Jahre, weil sich hier auch über die Ferienzeit vieles verändert und auch die Kinder Geflüchteter aus der Ukraine direkt in die Kinderbetreuung könnten. Weniger der Mangel an Raum, als mehr der an Personal, schlägt sich darum nieder. Aktuell hatte man 18 Stellen bei der Stadt Singen noch vakant, neben sieben Pia-Stellen und drei Anerkennungspraktikanten in der Ausbildung.

Ein Weg zur Entschärfung der Lage war eine neue Richtlinie zur Zugewinnung von »Zusatzkräften« für die Kitas unter privater oder gewerblicher Trägerschaft im Ausschuss, nach der die »Zusatzkräfte« auch im Förderungsmodell der Stadt Singen berücksichtigt werden könnten – in bisherigen Landesregeln fehlen sie als »Personal« bei den Kosten. Klar ist allen, dass Ausbildung alleine dem Mangel nicht bald entgegenwirken könne. Wobei Singen eigentlich voll wäre von qualifizierten Kräften, wie in der Sitzung bemerkt wurde.
Zudem wurde in der Sitzung ein neues Regelwerk zur Förderung der Kindertagespflege in Auftrag gegeben.

Viele neue Einrichtungen in der »Pipeline«

Baulich wie administrativ geht es derzeit im Singener Rathaus ganz schön geschäftig zu. Wie Bürgermeistermeisterin Ute Seifried weiter informierte, habe der Neubau des Waldorf-Kindergartens in der Holzbau-Hybridversion – als Alternative zum Containerkindergarten – eigentlich überzeugt, von den Kosten bis zur Bauzeit, deshalb habe man mit dem Planer des Kigas, Hubert Riesterer aus Gottmadingen, inzwischen vereinbart, dass die Stadt Singen nach dem Modell noch zwei Kindergärten nach diesem Muster bauen könnte, um dem steigenden Bedarf schneller folgen zu können. Zudem hoffen Ute Seifried und Leonie Braun, dass nach den Sommerferien auch der Containerkindergarten Paulus, bei dem es im Frühsommer noch an Personal dafür mangelte, ganz öffnen könne. Auch beim »Kinderhaus Ulrika« (alter Standort des Kita »Sinnesreich«, der inzwischen im neuen Münchried-Kinderzentrum untergekommen ist) sei man zur Personallage optimistisch. Das Angebot der Spielgruppe »Friedolinos«, die durch den Brand der Friedenskirche im März ihre Heimat verloren hatte, soll mit Betreuung durch eine Tagesmutter aus Hilzingen im einstigen »Bumerang« im Moosgrund 2 unterkommen können, muss dafür aber noch baulich gerichtet werden. Zudem standen in der Sitzung Vereinbarungen mit einem Tagesmutter-Betreuungsangebot in einem Privathaus im Stadtteil Schlatt wie mit der Gruppe »Zipfelmützen« in Friedingen auf der Tagesordnung, denen jeweils zugestimmt wurde.