Überraschende Wende im S21-Lenkungsausschuss
Gäubahn soll doch nicht in Vayhingen enden

Symbolbild Gäubahn | Foto: of

Singen/ Stuttgart. „Der Stuttgart 21- Lenkungskreis hat die Weichen für den Pfaffensteigtunnel gestellt und bringt damit für den weiteren Ausbau der Gäubahn die notwendige Planungssicherheit“, erklären die sozialdemokratischen Abgeordneten aus dem Landkreis Konstanz, Hans-Peter Storz und Dr Lina Seitzl zu den Beschlüssen des Gremiums am Montag. Die Gäubahn soll nach diesen Informationen auch künftig in Singen und Böblingen, den beiden größten Städten entlang der Bahnlinie halten - die Deutsche Bahn selbst hat für Dienstagnachmittag eine Medienkonferenz zu diesem Thema angesetzt.

„Damit hat sich der gemeinsame und koordinierte Einsatz aller Gäubahn-Anrainer gelohnt“, sagt die Bundestagsabgeordnete Dr. Lina Seitzl zur Einigung. Doch aus dieser folge nicht automatisch, dass der Ausbau der Bahnlinie von alleine laufe, betont der Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz „Die Bauabschnitte südlich von Horb müssen nun unverzüglich geplant und baureif gemacht werden“, fordert Storz. Damit dies schneller gehen kann, fordert er eine Beteiligung des Landes an den Planungskosten.
Für die Stadt Singen sei es von erheblicher Bedeutung, dass die Gäubahn den in der Stadt gelegenen Bahnhof Singen anfahre. Nur so bliebe ein gut funktionierender Bahnknoten mit Anschlüssen in alle Richtungen erhalten, so Storz. „Die praktische Nutzbarkeit der Gäubahn darf nicht weiter abnehmen. Erhebliche Fahrtzeitverlängerungen und erschwerter Anschluss an den Fernverkehr sind nicht hinnehmbar. Die Mobilität auf der Schiene muss in unserer Region weiter attraktiv bleiben, forderte Lina Seitzl für die Organisation des Bahnbetriebs während der Bauphase.
Auch nach den Beschlüssen des Lenkungskreises von Stuttgart 21 bleibt der Ausbau der Gäubahn ein finanzieller Kraftakt. Alleine der Pfaffensteigtunnel von Stuttgart-Vaihingen bis zum Flughafen wird mindestens eine Milliarde Euro kosten. Die anderen Maßnahmen entlang der Strecke erfordern Investitionen in gleichem Umfang.

Auch Panoramabahn soll bleiben

Nach Informationen des baden-württembergischen Verkehrsministeriums habe sich der Lenkungskreis auch darauf geeinigt, die sogenannte Panorama-Bahn, die von Vaihingen zum Hauptbahnhof Stuttgart führt, nicht stillzulegen.
Ein Statement gibt es zur aktuellen Entwicklung bereits von der Fraktion der Grünen im Stuttgarter Gemeinderat:  „Mit der heute unterzeichneten Absichtserklärung hat der Lenkungskreis zu Stuttgart 21 unsere langjährige Forderung nach dem Erhalt der Panoramabahn im Wesentlichen erfüllt«, so Fraktionssprecherin Petra Rühle. »Die umstrittene Kappung der Bahnstrecke in
Stuttgart-Vaihingen ist damit endlich vom Tisch. Angesichts der Klimakrise und den Herausforderungen der Mobilitätswende eröffnet sich für Stuttgart und die ganze Region damit eine große Zukunftschance. Wichtig ist jetzt, diese Strecke mit dem Nordhalt, aber vor allem auch mit leistungsstarken Anschlüssen nach Norden und Osten, fit für die Zukunft zu machen. Zudem braucht es ein tragfähiges Betreiberkonzept sowie eine breite Debatte über die langfristige Nutzung der Bahnstrecke, inklusive weiterer
Haltestellen und Anschlüsse auf Stuttgarter Stadtgebiet, perspektivisch auch nach Süden."

Autor:

Presseinfo aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.