Fiedlers Tag vom19. Juli 2023
Vor einer Woche war der verheerende Gewittersturm durch die Region gezogen, und an manchen Stellen wird noch immer aufgeräumt. Was da in wenigen Minuten als Holz zu Boden ging oder Entwurzelt wurde, wird an manchen Stellen noch Wochen präsent sein. Aber wenigstens fahren Seehas und Bahn wieder nach Konstanz, auch wenn auch hier noch aufgeräumt werden muss, nach dem Debakel um Schienenersatzverkehr.
Die Einsatznacht wirft freilich auch ein Schlaglicht auf die Lage in den Rettungsdiensten, die am Ende oft doch ziemlich auf sich gestellt waren. Wie Steffen Bretzke von der Feuerwehr Bodman-Ludwigshafen in der Sitzung des dortigen Gemeinderats berichtete, wozu er vom neuen Bürgermeister Christoph Stolz eingeladen wurde, sei in dieser Nacht auf den Funk aus der Rettungsleitstelle kein Verlass gewesen, das analoge Funknetz brach zusammen und man bekam die Notrufe zum Teil sogar über Whatsapp oder eben privaten Mobilfunk und Zuruf.
Von den 54 Einsätzen habe man gerade mal vier über die Leitstelle in Radolfzell übermittelt bekommen, der Rest ging - zum Glück - über den kleinen Dienstweg. Und auch da musste der Zufall zuweilen helfen: Da die Feuerwehr ohnehin am Bahnhofparkplatz im Einsatz war, habe man den Notfallmanager der Bahn dort angetroffen, weil zwei Züge dort von umgefallenen Bäumen gefangen wurden und sogar noch Fahrgäste drin waren.
Klar, dass die Feuerwehr da helfen konnte und auch die Strecke schnell freiräumte, bei der Bergung der zum Glück nicht verletzten Fahrgäste half. Aber das hätte auch ganz anders ausgehen können und da müsste es der Kreisbrandmeister doch endlich mal hinbekommen, den digitalen Funk für die Feuerwehr, der schon seit Jahrzehnten diskutiert wird, endlich in die Tat umzusetzen. Denn so wie das mit dem Klimawandel weiter geht, könnte man den ganz schön schnell dringendst brauchen. Derzeit werden die Feuerwehren gerade erst mit der digitalen Alarmierung ausgestattet.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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