Fiedlers Tag vom 9. Juli 2020
Die über 120 Mitarbeiter der Singener Karstadt-Filiale, die akut von der Schließung bedroht ist, geben nicht auf und haben auch noch Hoffnung, dass der Standort und damit ihre Filiale erhalten bleiben kann. Am letzten Freitag gab es zwar eine erste Runde von sechs Filialen, vornehmlich in Norden und Osten, die von der Todesliste der 65 Filialen wieder heruntergekommen sind, und Singen war da nicht dabei. Aber es gibt offensichtlich noch immer einen Verhandlungsspielraum. Rund 10.000 Unterschriften wurden durch die Mitarbeiter inzwischen gesammelt, die sich alle für den Erhalt einsetzen, wurde nun in einem offenen Brief an die Kunden durch den Betriebsrat bekannt gegeben. Der offene Brief geht freilich auch an die Vermieter, die hier auch offensichtlich angeschrieben werden. An deren soziale Verantwortung wird appelliert - und daran, dass ein deutliches Entgegenkommen bei den Mietkosten hier wohl das Zünglein an der Waage sein könne um den Standort vor dem Friedhof zu retten. Frank Mattes, dessen Unternehmen Inhaber der Immobilie machte freilich schon in den ersten Tagen deutlich, dass hier Grenzen gesetzt sind. Und auch die Umfragen des WOCHENBLATT zum Thema Innenstadt in den letzten Tagen machten deutlich: der Investitionsbedarf im Gebäude wie im Auftritt der Filiale wird deutlich benannt. Hier müsste es ein wirklicher Kraftakt sein, der nötig wäre und wahrscheinlich von allen viele Opfer verlangen. ". So vieles haben wir in den letzten Jahren auf die Beine gestellt, um unseren Arbeitsplatz für die Zukunft zu sichern", steht in dem offenen Brief. Und: "Aufgeben ist für uns keine Option für uns." Also heißt es weiter Daumen drücken.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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