Fiedlers Tag vom 7. Oktober 2022
Der Vorschlag des Radolfzeller OB Simon Gröger, seinen Mitarbeitenden in den Kitas und Familienzentren etwas mehr bieten zu wollen für die tolle und auch zuweilen aufopfernde Arbeit, die sie für die Stadt und die Gesellschaft leisten, schlägt noch immer Wellen in der Region. Gröger hat dazu nämlich zusätzlich zur Kritik der Nachbarn auch Post bekommen - aus Stockach.
Bürgermeister Rainer Stolz hat hier als Vertreter des Städtetags, wo Stockach traditionell vertreten ist, das Wort gegen den Nachbarn aus Radolfzell erhoben und ihn an die engen Maschen der Tarifordnung im öffentlichen Dienst erinnert. Und die lässt partout keine monetären Extras durch den lokalen Arbeitgeber zu, wie Stolz im Gespräch mit dem Wochenblatt hervorhob. Die Konsequenz wäre, dass Radolfzell hier gar durch einen Tarifbruch aus dem Arbeitgeberband ausgeschlossen werde, wenn man sich hier so unsolidarisch verhalte. Die angekündigten Extras für die Kita-Mitarbeitenden könnte ein Gemeinderat nicht mal beschließen, so Stolz dazu.
Stockach kann die Kritik natürlich aus bequemer Warte einschießen, denn dort seien aktuell alle Stellen besetzt und könnten auch alle Plätze in den städtischen Einrichtungen der Kinderbetreuung belegt werden, so Stolz kürzlich im Gemeinderat. In Radolfzell, wie auch in anderen Städten brennt die Hütte, weil dort, weil der Beruf durch die Strukturen auch durchaus belastender ist, Personal hinten wie vorne fehlt. Im Umkehrschluss könnte da Solidarität auch sein, allen mehr zu geben für den "tollen Job" den ja auch alle ErzieherInnen machen. Aber da muss man nur mal auf die Fronten in den Tarifverhandlungen blicken, wo die Kommunen letztlich Mauern, weil ihnen der Job am Ende wohl doch nicht so viel wert ist. Hoffentlich kommen da endlich mal Steine ins Rollen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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