Fiedlers Tag vom 7. Februar 2021
Es ist ja schon ein befremdliches Gefühl, denn an diesem Wochenende hätte sich die Region so richtig auf die anstehende Fasnet eingestimmt, mit Höriumzig, Seenarrenreffen und weiteren regionalen Veranstaltungen vor der eigentlich Dorffastnacht, die gewöhnlich in der Nacht auf den Schmotzigen Donnerstag beginnt.
Das alles wird es nicht geben, irgendwelche "Versammlungen" mit mehr als zwei Personen aus zwei Familien sind unmöglich. Es wird also ein ziemlich stiller Sonntag, wenngleich es ja bei vielen Narrenvereinen schon brodelt, und dadurch deutlich wird, das der "Alefanz" eben zur Seele der Menschen hier im Südwesten gehört. Auch wenn es keine Veranstaltungen gibt, so soll die Fastnacht eben doch gefeiert werden, war der Leitsatz der Narrenvereinigungen hier, die schon spürten, was da an kreativen Ideen aufkam, Fastnacht eben "dehom" und unter Wahrung des Corona-Regimes zu feiern, ohne sich damit gleich den Aluhut aufzuziehen.
Es war spürbar, dass sich da auch alle dran halten, an die Verordnungen, an die Ausgangssperren und alles, was derzeit zur Einschränkung der Kontakte im privaten Leben erlassen wurde. Um so befremdlicher ist nun für die Närrischen Vereinigungen das Vorgehen der Polizei, die hier rigide Kontrollen ankündigen. Die Polizei hier im Landkreis hat inzwischen einen Brief an die Vorsitzenden der Narrenvereine geschrieben, der Ansicht der Präsidenten der Vereinigungen einem totalen Fastnachtsverbot gleich kommt. Selbst das stellen eines kleinen Narrenbaums zu zweit wäre danach schon eine mindestens bußgeldpflichtige Ordungswidrigkeit, weil die aktuellen Ausgangsbeschränkungen ja einen "triftigen Grund" fordern, um das eigene Heim zu verlassen. Keine Frage: es werden spannende Tage werden, die sich um die Frage drehen dürften, was triftige Gründe sind: Sport wäre einer. Und sportlich sollte man das Aufstellen der Mini-Narrenbäume schon mal sehen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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