Fiedlers Tag vom 6. März 2021
Zwei Stunden und 15 Minuten. Das war die Zeit, die Züge einmal von Stuttgart nach Zürich unterwegs sein sollten. Gegenwärtig liegt die schnellste Verbindung bei 2.55 Stunden, also weit von dem Ziel entfernt, das einst in den Vertrag von Lugano 1996 geschrieben wurde. Richtig: im September kann der 25. Jahrestag dieses Abkommens gefeiert werden, auf dessen Grundlage in der Schweiz eine Menge passiert. Auf der Oberrheinstrecke wie der Gäubahn sind die Verbesserungen sehr überschaubar. Schon beim Bahngipfele kürzlich mit dem Bundestagsabgeordneten Andreas Jung hatte Staatssekretär Steffen Bilder 20 Minuten Zeitersparnis versprochen. Nicht bald, sondern irgendwann, wenn man ein Filder-Tunnel für fast eine Milliarde Euro gebaut wäre, die Zweispurinseln auf der Strecke für einige Geschwindigkeitserhöhungen sorgen wurden. Nun hat er die "Singener Kurve" wieder ins Spiel gebracht, die sechs Minuten für den Zug bringen könnte, aber für alle Reisenden aus dem Landkreis, auch denen aus dem Raum Konstanz ein umständliches Umsteigen auf den Gartenschau Bahnhof verlangen würde. Schade, dass es da keine besseren Ideen gibt, zumal der Gartenschau Bahnhof noch an einem Bahnübergang liegt, der längst schon kreuzungsfrei werden sollte. Es ist zu befürchten, dass um diese Frage noch viele Jahre diskutiert wird, wenn auch die erste Baumaßnahme auf der Gäubahn tatsächlich noch kurz vor dem 25. Jahrestag beginnen soll. Doch wer wäre hier im Land überhaupt in der Lage das Thema Gäubahn endlich vorwärts zu bringen, mit all dem Geld das schon dafür angekündigt ist?
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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