Fiedlers Tag vom 6. März 2018
"Wir unterstützen die Zielsetzung, jene Menschen, die in den Zeiten des nationalsozialistischen Terrors fliehen mussten, verhaftet und verschleppt wurden, körperliche und seelische Folter ertragen und sogar den Tod erleiden mussten, wieder in unserer Stadt durch Verlegung eines Stolpersteines zu „verorten“. Indem wir dies tun, wollen wir ihnen ihren Namen, einen Ort der Erinnerung und damit auch ein Stück ihrer menschlichen Würde zurückgeben." Das ist Teil einer Resolution, die der Singener Gemeinderat am heutigen Dienstag verabschieden will. Dort heißt es auch: "Jeder gesetzte Stolperstein ist zugleich auch ein Zeichen gegenüber aktuellen Tendenzen und Strukturen der Intoleranz, des Fremdenhasses und der Ausgrenzung. Dies zur Mahnung, dass unsere Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Unsere Werte gilt es stets zu bewahren und zu beschützen. Es ist ausdrücklich erwünscht, wenn einer dieser Steine zum „Stein des Anstoßes“ wird - zur Beschäftigung mit den einzelnen Schicksalen und der politischen wie gesellschaftlichen Hintergründe sowie zur lebendigen Diskussion."
Genau eine solche "Tendenz" in Form eines Antrags des AfD-Landtagsabgeordnen Wolfgang Gedeon an den Singener OB, künftig die Verlegung der Stolpersteine zu unterbinden, weil das für ihn "Erinnerungsdiktatur" sei, ist der Auslöser für diesen Schritt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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