Fiedlers Tag vom 6. Juni 2020
Das große Konjunkturpaket nach dem Corona-Lock Down, bei dem Experten inzwischen davon ausgehen, dass es über ein Jahrzehnt gehen könnte um das ganze Steuergeld wieder herein zu holten, was derzeit nicht immer in seiner Sinnhaftigkeit nachvollziehbar mit der Gießkanne ausgeschüttet wird und erkennbar für immer mehr Ungerechtigkeiten sorgt, hat nicht überall für Applaus gesorgt.
Vor allem beim Thema Mehrwertsteuersenkung kristallisiert sich immer stärker heraus, dass hier eigentlich nur eine neuer Bürokratie-Virus in den Umlauf gebracht wird. Die auf ein halbes Jahr begrenzte Maßnahme sorgt für einen Riesenaufwand, der nach Ansicht von Marktforschern nur zu Bruchteilen beim Verbraucher ankomme und dann höchstens bei Lebensmitteln. Denn viele Bereiche des Handels bereiten schon große Rabattaktionen vor, um die Waren, auf denen sie durch den Lock Down sitzen geblieben sind, unter die Kunden zu bringen, weil die im Lager noch viel mehr Kosten, als das durch weniger Mehrwertsteuer gedämpft werden könnte. Aber Politiker verstehen wahrscheinlich nicht immer, wie Wirtschaft funktioniert. Sie hätten da vielleicht besser erst mal gefragt. Zufrieden zeigt sich allerdings erst mal der Sektor der Gastronomen: sie hatten selbst gefordert, dass die Mehrwehrsteuer künftig nur noch 7 statt 19 Prozent betragen soll, was doch ein klarer Unterschied ist - auch in der Wertschöpfung. Die Diskussionen der nächsten Wochen dürften zum Thema "Gießkanne" noch ziemlich spannend werden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare