Fiedlers Tag vom 6. August 2021
Sollte uns das trösten für die vielen Tage in Regenkleidung, vollgelaufene Keller, abgerutschte Hänge und Schlammlawinen in manchen Ort, nach verhagelten Radtouren, unter ein Dach oder gleich ins Haus geflüchtete Grillabende oder manch ausgefallene Kulturveranstaltung, die eben dieses Jahr auch nicht anders kann als "Open Air". Die zahlreichen Regenfälle im Juli haben auf jeden Fall in vielen Landesteilen für Entspannung in den Grundwasserbeständen geführt, informierte nun die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) am Donnerstag. „Dieses Phänomen ist im hydrologischen Sommerhalbjahr äußerst selten und angesichts der ausgeprägten Trockenheit der vergangenen Jahre besonders eindrucksvoll“, so Michael Wingering, zuständig bei der LUBW für den Grundwasserbericht. Die Bewertungskarte der Behörde zeigt an fast allen Messstellen im Land inzwischen mittlere oder überdurchschnittliche Grundwasserstände. Normalerweise füllen sich die Grundwasserbestände im sogenannten hydrologischem Winterhalbjahr, also in den Monaten November bis April. Nicht so im hydrologischen Winterhalbjahr 2020/2021, das zu Beginn und am Ende zu trocken war. Auch die Winterhalbjahre zuvor konnten das Grundwasser nicht richtig auffüllen. „Bisher haben die Niederschlagsmengen der letzten drei Winterhalbjahre nicht ausgereicht, um die extreme Trockenheit des Jahres 2018 auszugleichen“, so Wingering. „Unseren Grundwasserständen hat der verregnete Sommer in Baden-Württemberg sehr unerwartet geholfen. Sie sind nun vorerst wieder stabil“, freut sich Wingering. Einschränkend muss man dazu sagen, dass die Nachricht für viele Waldgebiete freilich zu spät kommt: denn die Trockenheit der letzten Jahre überhaupt hat ihnen den Garaus gemacht und bei manchen Gebieten ist fraglich, ob die jemals wieder Wald werden können. Also nur eine halbe gute Nachricht.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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