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Fiedler's Tag vom 31. Dezember 2013

So, das war‘s mit 2013. Ein paar Stunden noch, dann schlüpfen wir in ein Jahr mit bedeutsamen Erinnerungen hinein. Da war der Ausbruch des 1. Weltkriegs vor 100 Jahren, auf den die damalige Welt ja irgendwie gewartet hat, damit „die Trägheit des Flusses vor der Mündung“, um es mal mit Musil zu sagen, überwunden wird. Da sind 600 Jahre Konzil, was ab April dann fünf Jahre lang für eine neue Präsenz sorgt und vielleicht doch für einen Neuanfang zwischen den selbsternannten Bewahrern und den Reformatoren (zu deren Lager ich mich zähle) sorgen könnte.

Da ist auch der Blick zurück. Was war so der Augenblick, der alles überstrahlt? Der Moment, der die Zeit überdauert? Das war für mich der Vormittag des zweiten Wahlgangs bei der Singener OB-Wahl. Die Poppeles weihten im Alten Dorf ihre Scheune fürs Erbsenstroh ein, um die Ecke am Rathaus war die Aktion „Wir sind Singen“ schon im Gange, die die Menschen nach einem erbitterten Wahlkampf über fast vier Monate wieder vereinen wollte. Jedenfalls die, die ihre Stimme abgaben. Und in der prallen Sonne beide Kandidaten. Aggressionen waren genau zu spüren wie auch eine Erschöpfung. Kandidat Bernd Häusler fühlte sich damals schon wieder relativ entspannt, ohne natürlich zu wissen, dass es noch bis zu letzten Sekunde und den letzten 72 Stimmen an diesem Abend gehen würde. Froh sei er, dass er Wahlkampf nur vorbei sei, den er fast schon nach dem ersten Wahlgang abgebrochen hätte, erzählte er damals. Nicht wegen den 13 Stimmen, die damals Amtsinhaber Oliver Ehret zu Wiederwahl gefehlt hatten, sondern weil es am Morgen dieses ersten Wahltages, an dem die evangelische Lutherkirche ihren 100. Geburtstag feierte, doch wüste Szenen und Anfeindungen gegenüber dem Herausforderer gegeben hatte. Und das hatte selbst einen erfahrenden Politiker geschockt, wie ihm solch negative Emotionen entgegenschlugen, so dass er sich wie angespuckt fühlen musste. Deswegen hätte er fast aufgegeben, gab es da zu. Und das war schon ein Moment der auch mich getroffen hat. Denn er machte die Schärfe dieser Tage unmissverständlich deutlich.

Ach ja, und man kann noch was großes Erleben in diesen letzten Stunden von 2013. In der Herz-Jesu-Kirche wird zwar kein Dschungelcamp aufgeschlagen, dafür spielt Startrompeter Otto Sauter, Mareike Carrière liest und Christian Schmitt begleitet auf der Orgel. Das wäre noch so was Besonderes, was jede Party schlagen kann. Und die Otto-Sauter-Stiftung könnte man damit auch noch etwas stärken. Um 17 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche in Singen. Danach ist noch genug Zeit zum Feiern.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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