Fiedlers Tag vom 30. Januar 2020
In der Politik wie überall gibt es Dinge, die doch gerne lieber liegen bleiben. Auch wenn es um Menschenwürde geht: Nach der Abschiebung des Nigerianers Lukmann Lawall aus Konstanz war die Empörung quer durch alle Schichten der Bevölkerung im Landkreis Konstanz groß. Der Gemeinderat der Stadt Konstanz, aber auch die Singener Bürgermeisterin Ute Seifried formulierten gemeinsam mit dem Singener Integrationsverein InSi ein Schreiben an Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit der Bitte um Auskunft darüber, welche Position die Landesregierung zur Abschiebung gut integrierter Geflüchteter einnehme.
"Mittlerweile sind viele Wochen ins Land gegangen und Herr Kretschmann hat es bisher nicht für nötig befunden, ein Antwortschreiben zu formulieren. Das ist kein guter Stil - wichtigste Aufgabe eines Landesvaters ist es, die Anliegen seiner Bürger ernst zu nehmen und auch nach vielen Dienstjahren nicht der Arroganz der Macht zu erliegen" so Manfred Hensler als Vorstandsmitglied von InSi. So aber bestehe der Verdacht, dass sich Kretschmann in dieser Sache einfach nicht festlegen wolle, um den Koalitionsfrieden nicht zu gefährden, meint Hensler weiter.
Dieses Aussitzen wollen der Verein und Hensler keinesfalls akzeptieren, werde das doch auf dem Rücken von Menschen ausgetragen, die, obwohl sowohl im privaten Umfeld als auch beruflich gut integriert, mit oft rüden Methoden innerhalb kürzester Frist ins Flugzeug gesetzt und einer oft sehr unsicheren und angstbesetzten Zukunft in ihrem Herkunftsland ausgeliefert werden. Mal schauen wie lange Hensler da noch warten muss.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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