Fiedlers Tag vom 3. Oktober 2020
30 Jahre Tag der Deutschen Einheit. Damals gab es ein riesiges Feuerwerk am Brandenburger Tor, inzwischen ist viel Alltag eingekehrt, und die Erkenntnis, das zwar viel zusammengewachsen ist, aber auch noch ganz schön viel aufgearbeitet werden muss, um "die anderen" irgendwann mal zu verstehen.
Dazu gibt es, durch einen sehr dankenswerten Hinweis des aus Singen stammenden Filmkünstlers Marcus Welsch (er hat ja unter anderem den Film "Der Chronist" über den Singener Zwangsarbeiterforscher Willi Waibel gemacht): der Autor Marko Martin hat zu diesem Anlass kürzlich das Buch „Die verdrängte Zeit. Vom Verschwinden und Entdecken der Kultur des Ostens“ in die Öffentlichkeit gebracht, das auch von vielen Kritikern mit Besprechungen bedacht wurde, zum Beispiel im August im Deutschlandfunk, oder Ende September im Mitteldeutschen Rundfunkoder imTagesspiegel. „Für mich war es wichtig, eine andere Perspektive aufzuzeigen“, erklärt er dort im Interview. Die Werke der Kunst stellten dar, wie die DDR funktionierte – als „vermurkster Staat“ und „neurotische, traumatisierte und traumatisierende Gesellschaft“.
Durch die Lebensgeschichte von Marko Martin schließt sich interessanterweise eine Brücke nach Singen. Denn Marko Martin kam nach der Übersiedlung aus der DDR im Mai 1989 als "Kriegsdienstverweigerer" nach Singen um im Hegau-Gymnasium sein Abitur nachzuholen, das ihm in der DDR damals verwehrt wurde; die Schulzeit in Singen und den Blick auf die DDR mit samt der Singener Lehrer werden auch in der Einleitung gebührend erwähnt, informiert Marcus Welsch. Marko Martin lebt inzwischen in Berlin.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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