Fiedlers Tag vom 3. August 2019
Politik aus Berlin zeigt manchmal interessante Reflexe. In die Schlagzeilen kam Innen- und Heimatminister Horst Seehofer am Freitagabend mit seiner Forderung nach der Einführung von Grenzkontrollen zwischen Deutschland und der Schweiz, also im Schengenraum. Das war ein Nachschlag zu dem schrecklichen Unglück vom Montag am Frankfurter Hauptbahnhof, nachdem bekannt wurde, dass der Tatverdächtige, der ein Kind vor einen einfahrenden Intercity gestoßen hatte, aus der Schweiz via Basel in Deutschland einreisen konnte, obwohl er in der Schweiz zur Fahndung ausgeschrieben war. Solche Grenzkontrollen gibt es freilich schon längst. Hier im Raum ist die Bundespolizei nicht nur an der Grenze selbst, sondern auch im Hinterland eigentlich recht aktiv. Im Juli, so die jüngste Bilanz habe man bei Kontrollen vor allem aus Fernbussen 55 Personen wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise sowie 14 wegen des unerlaubten Aufenthaltes aufgegriffen. Zudem seien in 18 Fällen im Juli durch die Konstanzer Bundespolizei Ausschreibungen zur Festnahme festgestellt worden. Waffen- und Drogenfunde setzen die Bilanz fort, die eigentlich Bände spricht. Eine zu 100 Prozent undurchlässige Grenze allerdings gibt es eben einfach nicht.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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