Fiedler's Tag vom 29. Mai 2014

Bei den Singener Gemeinderäten können die Sektgläser, falls überhaupt ausgepackt, schon mal wieder in Schränke oder Schachteln. Denn die kommunale Arbeit in der Stadt unterm Twiel lässt nicht unbedingt eine Pause zu. Wie angekündigt hat der OB am Mittwoch Nachmittag die angekündigte Auswirkungsanalyse des Unternehmen BBE, das für weitere Planungsschritte für ein Shopping-Center in Singen sein wird, an die Gemeinderäte, die Handels-Lobbyisten wie die sogenannten „Träger öffentlicher Belange“ verschickt. Das 67 Seiten starke Werk ist mit Bewertungen, und Zahlen nur so gespickt. Bis zum 27. Juni sollen die oben Genannten ihre Antwort auf dieses Werk geben, dass in vielen Punkten ins Detail geht. Und da muss schon ziemlich genau hingeschaut werden. Die Studie sagt schon mal, dass der Handelsstandort seine Wirkung nach Außen durch ein solches Zentrum stärken kann. Schließlich rechnen diese Gutachter einen Einzugsbereich, der eine Kaufkraft von theoretisch über 1,2 Milliarden Euro aufweist, aus der Singen dann mehr abschöpfen könnte. Das Gutachten sagt auch aus –wie übrigens auch die beiden Vorgängergutachten – dass Singen in seinem Angebot durchaus Lücken hat, weil ja auch die Angebote in den Städten immer gleicher sein müssen. Allerdings werde es natürlich Überschneidungen, am stärksten im Bereich Unterhaltungs-/Haushaltselektronik, was in der Innenstadt derzeit eher dürftig zu finden ist. Im Bereich Sport zum Beispiel halten die Gutachter das bestehende Angebot schon für so stark, dass es dort weniger zu Umverteilungen kommen könne. Das Gutachten rechnet freilich immer mit von ECE angekündigten 16.000 Quadratmetern. OB sich nun aus der Anhörung eine andere Obergrenze ergeben könnte, über die der Singener Gemeinderat, dessen offizielle Amtszeit dann längst vorüber ist, am 24. Juli für den Start in weitere Planprozesse entscheiden soll bevor sich dann am 29. Juli der neue Gemeinderat konstituiert, ist noch offen. Jetzt muss erst mal viel und genau gelesen werden.