Fiedler's Tag vom 28. Mai 2014

Nach der Wahl ist vor der Wahl. Der Spruch kommt natürlich aus dem Sport und stammt aus Fußballers Mund. Doch auch nach der jetzt geschafften Kommunalwahl geht es ja weiter. Bis zu dem Sommerferien werden sich die die Gremien konstituieren. Das Amt des oder der Fraktionssprecherin bei der Singener CDU dürfte für manche Diskussionen sorgen. Veronika Netzhammer hatte dieses Amt nach den Verwerfungen um die Klinikfusion abtreten müssen, ihr folgte Karl-Heinz Schwarz, der es sich kurz vor der Wahl nicht verkneifen konnte, seine Vorgängerin mit einigen politischen Verfehlungen der letzten Jahre in Verbindung zu bringen. Schwarz musste bereits als Ehret-Anhänger letzten Sommer das Amt beenden und Marcus König aus Bohlingen bekam als Nachfolger schon nach wenigen Monaten kalte Füße und kündigte seinen Rücktritt an - sogar ganz aus der Kommunalpolitik. Obwohl er noch im Amt ist bis zum Sommer, hat Veronika Netzhammer das Ruder längst wieder übernommen und in Anträgen sogar schon mal wieder den Briefkopf des Fraktionssprechers verwendet, freilich im Nachhinein darum gebeten, das nicht wörtlich zu nehmen. Nun aber wurde sie doch deutlich von einem Newcomer bei der Wahl überholt, während sie selbst deutlich in der Wählergunst sank. Franz Hirschle wird als Frischling sich nicht wild sein, gleich in die Führung einzusteigen, aber diskutiert werden sollte vielleicht schon mal, inwieweit des Wählers Stimme her gehört werden sollte. Ähnlich kniffelig wird es auch bei der SPD-Fraktion. Dort holte die aktuelle Sprecherin Regina Brütsch zwar fast die gleiche Stimmenzhahl wie vor fünf Jahren, aber Hans-Peter Storz überflügelte sie mit seinem Stimmgewinn mächtig. Auch das dürfte eine Diskussion wert sein. Mit den Wählern ist es manchmal wie mit den Künstlern. Was haben sie nur damit gemeint?

Nach der Wahl geht es gleich auch ganz anders weiter. Schon gestern begann der Reigen der großen Schulabschlussfeirn mit der ersten Verabschiedung eines Abitursjahrgangs am Engener Gymnasium. Die Technische Oberschule der Hohentwielgewerbeschule ist heute im Kulturpunkt Arlen an der Reihe. Das sind junge Menschen, die sich nach einer Ausbildung noch mal richtig ins Abenteuer Bildung reingekniet haben. Ihnen gilt der Applaus des heutigen Tages, denn sie bewältigten eine Herausforderung eigener Wahl.