Fiedler's Tag vom 28. Februar 2015
Ein Tag des Ausnahmeszustands steht Singen am heutigen Samstag bevor. Durch die nicht abwendbare Demonstration von NPD-Anhängern, die sich gegen die "Asylflut" in Szene setzen wollen, und die dafür in einem Zug vom Bahnhof aus losziehen wollen, wird die Stadt besonders um die Bahnhofstraße herum abgeschirmt. Wieviele der rechtsgerichteten Demonstranten in Singen erscheinen werden, ist noch nicht ganz klar. Mit etwa 100 wird wohl gerechnet. Der Wunsch vieler, dass man diesem Auftritt lieber keine Beachtung schenken sollte, wird ganz bestimmt nicht wahr.
Eine erste Gegendemonstration unter dem Motto "Singen Nazifrei", in der eine ganze Reihe linker Organisationen und Vertreter der VVN zusammengefunden haben, will bereits am Bahnhof gegen 11 Uhr aktiv werden. Singen dürfe 70 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Ausschwitz zum Ort faschistischer Propaganda werden, vermeldet das Aktionsbündnis auf seinem Flugblatt.
Ein weiteres Bündnis "Singen Nazifrei" unter Federführung des DGB will dann eine Demonstration um 12.30 Uhr vom Heinrich-Weber-Platz als Gegenzug starten.
Rund 600 Polizisten (das Bild zeigt eine Gegendemonstration bei der letzten größeren Nazi-Demonstration 2007) werden voraussichtlich in Singen die Lage kontrollieren, der Stadtbus kann wegen des gesperrten Bahnhofplatzes ab 9 Uhr bis 17.30 Uhr nicht verkehren. Auch die Zufahrten zur Bahnhofstraße werden ab 9 Uhr abgesperrt.
Die Stadt Singen selbst will mit einem großen Bürgerfest auf dem Rathausplatz ein friedliches Zeichen setzen. Das Programm beginnt um 12.30 Uhr und es werden eine ganze Reihe von Bands dort auftreten, viele Organisationen sind vor Ort. Und das ist auch der beste Platz an dem man sich am heutigen Samstag um diese Zeit aufhalten sollte. Es geht hier wirklich um ein Zeichen des Friedens.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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