Fiedlers Tag vom 27. Juni 2019

Das ist schon ein herber Schlag für die Gemeinde Gottmadingen und deren Einwohner. Das hatten sie im letzten Oktober ein so sinnstiftendes Zeichen gesetzt, nachdem Unbekannte auf ein Haus in der Gemeinde Nazi-Schmierereien angebracht hatten und mit über 1.000 Unterschriften im WOCHENBLATT deutlich gemacht, dass sie solchen Tendenzen gegenüberstehen wollen. Und nun platzte in der Frühe am Mittwoch die Nachricht von einer Hausdurchsuchung bei einem 28-Jährigen aus der Gemeinde herein, der Administrator eine Chatgruppe sein soll, die nicht nur in der Region rassistisches Gedankengut verbreitet. Und das in einer Weise, die nun den Verfassungsschutz zum Handeln brachte, auch weil hier sogar Waffenhandel im Raum stand. Das ist schlecht für den Ruf der Gemeinde, die eigentlich sehr engagiert darauf setzt, gerade bei der Jugend in den Schulen auf Prävention solcher Tendenzen zu setzen. Auf der anderen Seite ist es auch gut, dass solche Menschen entdeckt werden, nachdem doch in der NSU-Affaire immer wieder geäußert wurde, dass die Verfassungsschützer nicht so richtig gut sehen auf dem rechten Auge. Jetzt gilt vor allem im Blick zu halten, was dieser Hausdurchsuchung folgt. Die Medienauskünfte reichten jedenfalls nicht mal so weit um zu erfahren, ob der Verdächtigte noch auf freiem Fuß ist.