Fiedlers Tag vom 27. Juni 2018

Fiedlers Tag | Foto: Graffiti

Dass in den Pflegeberufen ein Mangel an Fachkräften besteht, ist inzwischen wohl so ziemlich jedem bekannt. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat die schwarz-rote Bundesregierung gegen den Rat der meisten Fachleute aus der Altenpflege zum Ende der Legislaturperiode vor einem Jahr noch das Pflegeberufegesetz verabschiedet. Die Politik hofft, damit den Pflegeberuf attraktiver zu machen, um mehr Auszubildende zu gewinnen. Wie bei anderen Gesetzen auch, wurde jedoch die entsprechende Verordnung, mit der die Umsetzung in die Praxis geregelt wird, letztes Jahr nicht beschlossen. Am Mittwoch letzter Woche hat das Bundeskabinett jetzt die Verordnung für das Pflegeberufegesetz verabschiedet. Im Unterschied zum ersten Entwurf, gab es einige Nachbesserungen für die Inhalte der Altenpflegeausbildung. Nicht korrigiert wurden die Prüfungsanforderungen. Und die führen zu Durchfallquoten von bis zu 35 Prozent, kritisiert der Arbeitskreises Ausbildungsstätten für Altenpflege in Deutschland nun ganz deutlich. "Es ist klar, dass eine Erhöhung der Durchfallquote auf bis zu ein Drittel zu weniger examinierten Pflegekräften führen wird. Außerdem ist zu erwarten, dass sich dies schnell herumsprechen und die Entscheidung für eine Ausbildung zum Altenpfleger/zur Altenpflegerin negativ beeinflussen wird. In letzter Konsequenz werden insgesamt weniger neu examinierte Pflegekräfte in den Altenheimen ankommen und das bei dem bereits vorhandenen Mangel an AltenpflegerInnen", soi deren Vorsitzende Dr. Birgit Hoppe. Aus deren Sicht ging damit der Schuss der Politik klar nach hinten los.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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