Fiedlers Tag vom 26. Mai 2020

Das Thema Reihentests kommt immer dann wieder auf, wenn es neue Brandherde in Sachen Corona gibt wie zuletzt in den Riesen-Schlachthöfen mit ihren Legionen von Billigarbeitern. Im Landkreis steht das Thema schon seit vielen Wochen an, für die Bewohner von Pflegeheimen wie die Mitarbeiter dieser und der Sozialdienste. Doch je mehr Zeit vergeht, desto mehr Zweifel daran kommen auch darüber auf. In der Kreistagssitzung erklärte Andreas Hoffmann, Kreisrat und Geschäftsführer der Konstanzer Caritas, dass er als anfänglicher Befürworter von Reihentests für alle abrücken wolle. Aus den Heimen des katholischen Unternehmens hat er inzwischen die Erfahrung mitgenommen, dass das bei rund 80 Prozent dementiell Erkrankten unmöglich sei, weil sich diese gegen den Abstrich mit viel Energie wehrten und auch die beauftragten Ärzte nicht nur das Gefühl hätten, hier eine Körperverletzung zu begehen und zudem auch zum Teil das Einverständnis von Angehörigen eingeholt werden müsse. Und: ohne Symptome zu testen habe gar keine Aussagekraft, so dass solche Tests ständig wiederholt werden müssten. Auch das ist eines der Corona-Themen, die offensichtlich nicht zuende gedacht wurden.