Fiedler's Tag vom 26. April 2016
Am 26. April 1986 zerstörte eine Explosion Block vier im Kernkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine und schleuderte radioaktives Material in die Umgebung. Die in die Erdatmosphäre gelangten radioaktiven Stoffe kontaminierten infolge radioaktiven Niederschlags weite Teile von Russland, Weißrussland und der Ukraine. Darunter waren die Isotope Cäsium-137 mit einer Halbwertszeit von rund 30 Jahren und Jod 131 mit einer Halbwertszeit von 8 Tagen.
Die radioaktive Wolke zog in den folgenden Tagen über Skandinavien bis nach Mitteleuropa. In Deutschland waren aufgrund regionaler Niederschläge vor allem die südlichen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg betroffen. Viele erinnern sich sicher, wie lange unklar war, was dort wirklich passierte. In unserer Region ist die Radioaktive Wolke seinerzeit am 30. angekommen.
Die Folgen von Tschernobyl sind heute noch vereinzelt in Baden-Württemberg nachweisbar. „Wir finden bei Stichproben in den Böden Oberschwabens noch das langlebige Cäsium-137“, so Margareta Barth, Präsidentin der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg. In einigen Regionen Süddeutschlands kann das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg im Fleisch mancher Wildschweine auch heute noch erhöhte Cäsiumwerte feststellen.
Anlässlich des Jahrestag wird vor der Vorführung des Films "Power to Change" (18 Uhr im Cineplex) eine Gedenkansprache gehalten, der Verein "KLAR! ", der unter anderem gegen das geplante Atomendlager in Benken eintritt, hat seine Hauptversammlung (ab 19 Uhr im Gasthaus Kreuz) bewusst auf diesen Tag gelegt. In Konstanz fand das Gedenken mit lokaler Brückendemo am Sonntag und lokaler Gedenkwache am Montag bereits vorab statt.
Die niemals messbare Frage bleibt auch immer offen: Nämlich ob diese Katastrophe Bewußstein verändert hat.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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