Fiedlers Tag vom 25. Februar 2022
Während die Narren gestern mit Getöse das Wecken begangen, was mancherorts sogar mit Kanonendonner verbunden ist, begannen die echten Kanonen an der Grenze zur Ukraine mit ihrem Kriegslärm. Manche die zu diesen Zeitpunkt die ersten Nachrichten von Putins Bruch aller Friedensbemühungen schon hörten, die über die Äther gingen, bekamen angesichts des realen Lärms von der Straße schon ein ziemlich mulmiges Gefühl. Denken wir an die Menschen, die nun plötzlich in Europa Krieg erleben müssen, schämen wir uns für die die nichts aus dem letzten Jahrhundert gelernt haben und nun doch wieder Lust auf Krieg haben. Für die Narren wird es freilich schon wieder zur Schicksalsfrage. "Wir wollen unser Brauchtum feiern, da gäbe es inzwischen jedes Jahr einen Grund, das nicht tun zu sollen", sagte ein Zunftmeister an gestrigen Schmotzigen Donnerstag. Und auch damit hat er recht, auch wenn die Traditionsfastnacht durch das Weltgeschehen irgendwie doch immer mehr in der Traditions- statt in der Volkskulturecke landet. Diese Diskussion wegen Fastnacht trotz Corona, trotz Anschlägen oder nun trotz Krieg wird auch in diesen Tagen in den Mittelpunkt rücken. All die jungen Menschen, die man gestern in Grüppchen in grellen Farben gekleidet und mit der Alkoholfasche in der Hand durch die Städte und Gemeinden ziehen oder auch schon wanken sah, wird das freilich wenig kümmern.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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