Fiedlers Tag vom 25. April 2024

Der Hunger nach Kies ist ungebrochen, auch wenn derzeit angesichts der Zinsdelle bei Bauprojekten die Nachfrage zurückgegangen ist. Aber wer die Verfahrensdauern bei der Raumplanung auch für Kiesabbaugebiete kennt, weiß dass hier ein langer Vorlauf nötig. Gar nicht so lange es der Vorlauf für eine Erweiterung des Nasskiesabbaus durch das Unternehmen Meichle und Mohr auf der Gemarkung Friedingen im Radolfzeller Stadtwald. Denn dort läuft die Genehmigung zum Jahresende für den inzwischen rund 20 Hektar umfassenden See mit einer Tiefe von bis zu 60 Metern ab. Das Thema wird wegen der Grundstücksverhältnisse heute im Radolfzeller Verwaltungs- und Finanzausschuss behandelt, weil es eben Radolfzeller Stadtwald ist. Und die "Phase 2", um die es heute geht, zeigt, dass hier weiter mit Wachstum gerechnet wird; die offene Wasserfläche soll um weitere 17 Hektar anwachsen, die Abbaufläche um über 50 Hektar um hier einen Kiesbedarf für die nächste Generation zu decken.
Themen wie "dauerhafter Waldverlust" und das nötige Umweltmonitoring dürften im Radolfzeller Rat eher pragmatisch gesehen werden, immerhin ist dieser Kiesabbau mit rund zwei Millionen Pachteinnahmen jährlich eine der finanziellen Säulen der Stadt.