Fiedler's Tag vom 23. Oktober 2013
Überraschend hat die Polizei gestern noch den Ermittlungserfolg wegen des angedrohten Amoklaufs im Singener Friedrich-Wöhler-Gymansium vom letzten Dienstag präsentieren können. Es waren zwei Mädchen gewesen, die, so war es von der Polizei auf Nachfrage zu erfahren, noch unter 12 Jahre alt waren, und die sich wohl kaum Gedanken darüber machten, was so ein Spruch auf der Mädchentoilette wohl auslösen könnte. Noch dazu, wenn dann ein anderer Junge ebenfalls reichlich unbedacht diese Nachricht noch per Handy verfielfältigt, so dass daraus Panik entstehen kann.
Immer wieder gab es in der letzten Zeit Fälle, bei denen diese Verbreitung von Gerüchten in sozialen Netzwerken für eine ganz besondere Stimmungslage sorgen kann. Zuletzt wohl auch in Gottmadingen, wo die Geschichte die Runde machte, dass ein schwarz gekleideter Mann um die Schule streiche, der Fotos von Kindern mache, wie auch gestern von den Trainers des Gewalt-Präventionsprojekts "Ich bin Stark" berichtet wurde. Ober es gab Geschichten, wo Kinder in ein Auto gelockt werden sollten, bei denen dann die Polizei zu einem Zeitpunkt auf den Plan gerufen wird, zu dem sich solche Nachrichten schon weit über die Netzwerke verbreitet haben und viele das bereits für eine Tatsache halten.
Es ist ein neues Phänomen, dass davon lebt, das wirklich Nachrichten zur Nachricht macht, weil sie sich so schnell und unkontrolliert verbreiten und ein Urheber für die Verbreiter gar nicht auszumachen ist. Es macht auch deutlich, dass die sozialen Netzwerke eigentlich auch gar nicht so sozial sind, denn es fehlt offensichtlich eine Kontrollfunktion, die nach der Wahrheit einer Nachricht sucht. Das macht mich nachdenklich.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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