Fiedlers Tag vom 22. August 2020
In diesen Wochen geht es nun der "Zigeunersauce" an den Kragen. Weniger dem Produkt, dass seinen Namen kurioserweise durch die Beimengung von Paprika bekommen hat, denn man in früheren Zeiten mit Ungarn verknüpft hatte, wo die "Zigeuner" eigentlich eher weniger herkommen, aber mit der "Puszta" in Verbindung gebracht wird. Der Name wird inzwischen als diskriminierend eingestuft, zumal es ja auch den "Zigeuner" als Ethnie nicht wirklich gibt, und die Menschen, die damit betitelt wurden, sich selbst als Sinti, Roma oder auch als "Fahrende" bezeichnen. Diese Woche hat der Suppenhersteller "Knorr", der mit einem Werk ja auch hier in Thayngen präsent ist, die Reißleine gezogen, und den Namen seiner "Zigeunersauce" in " Paprikasauce Ungarische Art“ vollzogen. Drin ist weiter die selbe Mischung. „Da der Begriff „Zigeunersauce“ negativ interpretiert werden kann, haben wir entschieden, unserer Knorr Sauce einen neuen Namen zu geben“, so der Konzern in einer Mitteilung. Schon 2013 wurde das übrigens schon mal versucht, aber damals abgelehnt. Andere Unternehmen, die ebenfalls den "Zigeuner" im Produktnamen haben, unter anderem auch Edeka, Netto, Homann oder Bautz'ner Senf denken nun sehr konkret daran das Wort aus ihrem Produktportfolio zu entfernen. Und auch die bürgerliche Gastronomie wird vom Zentralrat der Sinti und Roma herausgefordert, ihr "Zigeunerschnitzel" von den Speisenkarten zu streichen. Die zum Unilever-Konzern gehörige Marke Knorr erntete in den "sozialen Netzwerken" für ihren Schritt übrigens einiges an Kritik: Denn nun wird von einigen die Meinung vertreten, die "Ungarn " würden auf eine Stufe mit den "Zigeunern" gestellt......
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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