Fiedlers Tag vom 20. Januar 2021
Wenn die Rede von Lockdown-Verlängerung ist, geht bei uns immer der Blick ganz schnell in Richtung Grenze. Denn viele in der Politik glauben immer noch daran, dass ein Virus auch weiß, was das ist. Wie Landrat Zeno Danner am Dienstag sagte, mussten die Anlieger beidseits unserer Grenze am Wochenende schon mal zusammenrücken um die aktuelle beschränkte Durchlässigkeit für Pendler aber vor allem für Familienkontakte durch die 24-Stunden-Regelung nochmals zu untermauern. Die neue Angst ist durch die neuen Virusmutationen ausgelöst, die ganz schnell für eine Verschärfung sorgen könnten, wenn sie auf einer Seite der Grenze angekommen ist. Das war dann tatsächlich auch Thema bei der Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin, wie Bundestagsabgeordneter Andreas Jung am Dienstagabend noch übermittelte: "Ich begrüße ausdrücklich, dass die Bundeskanzlerin sich morgen beim Europäischen Rat für eine gemeinsame europäische Linie bei der Bekämpfung von Corona einsetzen will, “um weitergebende Beschränkungen bei der Einreise zu vermeiden.”
Klar sei: Wenn in einer Region das mutierte Virus grassiert, müsse strikt gegen die Ausbreitung vorgegangen werden: Mit Quarantäne, Massentests und auch mit Einschränkungen der Mobilität. Ein konsequentes Vorgehen sei dann geboten. Es mache dabei keinen Unterschied, ob die Nachbarregion diesseits oder jenseits der Grenze liege: Entscheidend müssten die Inzidenzen sein, nicht die Grenzen. Denn das Virus orientiere sich nicht an Staatsgrenzen. Um die Pandemie bei der Wurzel zu packen, sollten es die Maßnahmen deshalb auch nicht: "Deshalb brauchen wir grenzüberschreitende Strategien und europäische Konsequenz. Wichtig aus Sicht unserer Region: Koordinierte grenzüberschreitende Corona-Maßnahmen müssen dann auch in der Schweiz gelten. Das Virus unterscheidet ja auch nicht danach, ob ein Land EU-Mitglied ist oder nicht", so Jung. Gesagt ist es zumindest.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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