Fiedlers Tag vom 20. August 2021

Manchmal muss man schon damit rechnen, dass die Hütte des Nachbarn mal brennt. Bei den Schweizer Nachbarn raucht sie mal wieder mächtig. Das Land der Eidgenossen, das derzeit als Transitland von Millionen von Urlauben auf dem Weg ans Meer durchquert wird, hat jetzt die "Vierte Welle" der Corona-Infektionen als eröffnet erklärt, zu einer Zeit, von der immer noch behauptet wird, dass die viele frische Luft im Sommer für eine Beruhigung sorgen soll. Im Kanton Schaffhausen ist die Inzidenzzahl innert einer Woche um 155 Prozent auf 255 hochgeschnellt, der R-Wert. der darstellt, wie viele Personen jeder Infizierte mit seiner Virenlast ansteckt, wird mit 1,49 angegeben, liegt also weit über unseren Werten. Im ländlichen Thurgau ist die Inzidenz auf 279 mit einem R-Wert von 1,91 hochgeschnellt. Bisher bleibt das noch ohne Konsequenzen, denn man registriere zwar auch einen markanten Anstieg der "Hospitalisierungen", wie die Vertreter des Bundesamts für Gesundheit erklärten, aber die Quote der positiv Getesteten, die mit schweren Symptomen dann in die Klinik müssten, liege aktuell bei zwei Prozent. In der ersten Welle hatte sie bei fünf Prozent gelegen und damit das Gesundheitssystem an die Grenzen seiner Belastbarkeit gebracht.

Wir werden das im Auge behalten müssen, denn wenn der Brand hier ausser Kontrollen gerät, dann werden ja auch gleich wieder die Grenzzäune höher gespannt, was dann durchaus viele Reiserückkehrer treffen könnte. Denn auch bei Uns ist die "Ruhephase" längst vorbei und die Werte positiv Getesteter klettert doch täglich ein Stück nach oben auf einen Inzidenzwert von 39,8, den regionalen R-Wert zum Vergleich, liefert das Gesundheitsamt im Landkreis leider seit Beginn der Pandemie nicht. Der Club der Landkreise, die nun noch unter den 35 liegen, was nach den alten Regeln von letzter Woche noch viele Freiheiten bedeutet hätte, schmilzt im Land zusehends zusammen. Hoffen wir, dass wir bis zum Ende er Schulferien nicht auch schon Feuer unter dem Dach haben.